Snap OS 2.0: Ein Schritt näher an AR-Brillen für Endverbraucher – Updates und Features im Detail

Snap hat mit der Veröffentlichung von Snap OS 2.0 einen weiteren Schritt unternommen, um seine AR-Plattform Spectacles für den Massenmarkt zu optimieren. Das Update fokussiert sich darauf, die Augmented Reality-Brillen, die derzeit primär für Entwickler gedacht sind, näher an eine konsumentenfreundliche Version heranzuführen. Diese Entwicklung ist besonders relevant, da Snap plant, im Jahr 2026 eine eigenständige Consumer-AR-Brille namens „Specs“ auf den Markt zu bringen, die deutlich kleiner, leichter und leistungsfähiger sein soll als die aktuellen Entwickler-Modelle.

**Snap OS: Die Basis für AR-Erlebnisse**

Snap OS ist ein auf Android basierendes Betriebssystem, das jedoch einen einzigartigen Ansatz verfolgt. Entwickler erstellen sogenannte „Lenses“ (Apps) über das Lens Studio-Softwarepaket für Windows und macOS, wobei JavaScript oder TypeScript für die Interaktion mit High-Level-APIs genutzt wird. Native Code oder Drittanbieter-Engines wie Unity werden dabei nicht direkt unterstützt. Dies ermöglicht eine Konsistenz bei den Interaktionen und erleichtert die Implementierung von gemeinsamen Multi-User-Erlebnissen, ähnlich dem Shared Space von Apples visionOS. Die mobile Spectacles-App kann sogar als Zuschaueransicht für jede Lens genutzt werden.

**Neuerungen in Snap OS 2.0**

Das Update auf Snap OS 2.0 bringt eine Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen mit sich, die nicht nur die Entwicklererfahrung, sondern auch die Nutzung für Endanwender adressieren:

* **Travel Mode:** Eine bedeutende Neuerung ist der „Travel Mode“. Dieser Modus sorgt dafür, dass das Positions-Tracking der Brille auch in bewegten Fahrzeugen wie Flugzeugen, Zügen und sogar Autos korrekt funktioniert. Eine ähnliche Funktion ist bereits von Apple Vision Pro, Meta Quest und Pico bekannt.
* **Überarbeiteter Webbrowser:** Der integrierte Webbrowser wurde grundlegend erneuert, um schneller, leistungsfähiger und benutzerfreundlicher zu sein. Er bietet nun Widgets, Lesezeichen und die Möglichkeit, die Fenstergröße beliebig anzupassen. Zudem unterstützt er jetzt WebXR, was die Tür für einfache, webbasierte AR-Erlebnisse öffnet, allerdings mit den Grenzen der aktuellen Hardware-Leistung.
* **Gallery-App:** Eine neue Gallery-Lens ermöglicht es, mit Spectacles aufgenommene Inhalte direkt anzusehen und auf Snapchat zu teilen. Aktuell ist die Aufnahme von Videos innerhalb einer Lens jedoch auf 30 Sekunden begrenzt, und eine allgemeine Bild- oder Videoaufnahme außerhalb einer Lens sowie die Synchronisation mit dem Smartphone werden noch nicht unterstützt.
* **Spotlight-App:** Die Spotlight-App ist Snaps Antwort auf TikTok und Instagram Reels, optimiert für das vertikal ausgerichtete Sichtfeld der Spectacles-Hardware.

**Synth Riders auf Snap Spectacles**

Neben den Betriebssystem-Updates wurde auch bekannt gegeben, dass das bekannte XR-Rhythmusspiel Synth Riders für die Snap-Plattform erscheinen wird. Obwohl es sich um eine angepasste Version handelt und nicht das volle Erlebnis bietet, das man von Quest, PC VR oder Apple Vision Pro kennt, demonstriert es, wie Entwickler beginnen, die Möglichkeiten von Snaps Tools zu nutzen. Ein interessantes Detail hierbei ist die Fähigkeit von Snap OS, ein kontinuierliches „Scene Mesh“ bereitzustellen, das virtuelle Objekte realistisch in die reale Umgebung einfügt, indem beispielsweise Licht auf Möbel projiziert wird.

**Ausblick auf die Zukunft der AR-Brillen**

Snaps Strategie, die Entwicklung einer Consumer-AR-Brille durch ein spezialisiertes Betriebssystem und ein wachsendes App-Ökosystem voranzutreiben, zeigt das langfristige Engagement des Unternehmens im Bereich Augmented Reality. Während die aktuellen Spectacles noch ein Entwicklerprodukt mit Einschränkungen sind, geben die Fortschritte in Snap OS 2.0 einen Einblick in das, was 2026 mit den „Specs“-Brillen erwartet werden kann. Die kontinuierliche Integration von KI-Funktionen und die Verbesserung der Benutzererfahrung sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Das Potenzial, alltägliche Interaktionen und Medienkonsum durch AR-Brillen zu erweitern, bleibt ein zentrales Ziel vieler Tech-Unternehmen.

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