In der dynamischen Welt der Virtual Reality entwickeln sich Headsets ständig weiter, doch oft müssen Nutzer Kompromisse eingehen. Ein Team von VR-Enthusiasten bei Fluid, bekannt für ihre Quest Spatial Computing App, hat nun eine Lösung für ein bekanntes Dilemma geschaffen: „Project Beyondex“. Dieses Mod-Kit ermöglicht es, die als herausragend geltenden Lautsprecher der Valve Index an ein Bigscreen Beyond oder Beyond 2 Headset anzubringen und somit das Beste aus zwei High-End-VR-Geräten zu vereinen.
**Die Motivation hinter Project Beyondex**
Die Valve Index ist mittlerweile über sechs Jahre alt, und obwohl ihre Displays und ihr Formfaktor als veraltet gelten können, bleibt ihr integriertes Audiosystem ein Benchmark in der Branche. Viele VR-Enthusiasten schätzen die überlegene Klangqualität, die nur noch von der eingestellten HP Reverb G2 (deren Treiber ebenfalls von Valve stammen) erreicht wurde. Auf der anderen Seite bietet das Bigscreen Beyond Headset modernste Pancake-Optiken, Micro-OLED-Displays und einen hohen Tragekomfort, der es zu einer bevorzugten Wahl für PC-VR-Spieler macht.
Die Entwickler bei Fluid hegten, wie viele in der Community, den Wunsch, ein PC-VR-Headset zu besitzen, das die visuellen und komfortablen Vorteile des Bigscreen Beyond mit dem unübertroffenen Sound der Valve Index kombiniert. Aus diesem Wunsch heraus entstand Project Beyondex.
**Wie Project Beyondex funktioniert**
Die Installation des Project Beyondex Kits ist durchdacht. Zunächst wird das Kopfband der Valve Index vom Headset gelöst. Dieses wird dann verkehrt herum an das Beyond Headset angebracht. Dies geschieht mithilfe von 3D-gedruckten Seitenadaptern, deren Design Fluid dank der von Bigscreen veröffentlichten CAD-Dateien für deren eigenes Audio-Strap-Anschlussstück entwickeln konnte. Die Adapter werden mit jeweils einer M6-Schraube befestigt. Die umgekehrte Anbringung des Index-Bandes wandelt dessen hintere Stütze in eine obere Stütze für das Beyond um, was ohne ein zusätzliches Oberkopfband auskommt.
Die zentralen elektronischen Komponenten des Kits sind ein kundenspezifischer Digital-Analog-Wandler (DAC), der auf dem Open-Source-Projekt Picoamp basiert, und eine winzige unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) mit einer Lithium-Ionen-Batterie. Diese sind in einem Kunststoffgehäuse untergebracht, das an der Rückseite des Kopfbandes befestigt wird. Der DAC leitet das Audiosignal vom Beyond zu den Index-Lautsprechern, wobei dünne Kabel unter dem Band zu Pogo-Pins in den Seitenadaptern führen. Die USV ist notwendig, da die Valve Index Treiber bei sehr lauten Tönen mehr Strom ziehen, als der USB-C-Anschluss des Beyond bereitstellen kann – eine Erkenntnis, die Matt Gaines von MMI Modular Fluid mit wertvollen Tipps und Ratschlägen unterstützte. Fluid gibt an, dass das „einzig knifflige“ an der Installation das Verlegen der dünnen Audiokabel auf jeder Seite ist.
**Verfügbarkeit und Preisgestaltung**
Interessierte können das fertige Project Beyondex Mod-Kit für $109 vorbestellen. Fluid rechnet damit, die Auslieferung noch vor November zu beginnen. Alternativ bietet Fluid eine günstigere Option für $89 an, die alle Komponenten außer den 3D-gedruckten Halterungen und Gehäusen beinhaltet. Die STL-Dateien für den Selbst-Druck werden bereitgestellt, allerdings erfordert diese Option Lötarbeiten an der Verkabelung.
Aktuell sind die Bestellungen von Project Beyondex auf die USA, Großbritannien, Kanada und Japan beschränkt. Fluid ermutigt jedoch Enthusiasten aus anderen Ländern, sie bei Interesse direkt zu kontaktieren.
**Zukunft und Open-Source-Pläne**
Ein weiterer Aspekt von Fluids Engagement ist die Absicht, die gesamten Schaltpläne für Project Beyondex, einschließlich der Leiterplatte für das DAC+USV-Modul, frei verfügbar zu machen. Dies ermöglicht Hardware-Hackern und DIY-Begeisterten, das gesamte Projekt selbst nachzubauen, was die Open-Source-Philosophie in der VR-Hardware-Entwicklung weiter vorantreibt.
Project Beyondex stellt eine bemerkenswerte Eigeninitiative innerhalb der VR-Community dar, die zeigt, wie durch cleveres Design und die Kombination vorhandener Technologien ein optimiertes Benutzererlebnis geschaffen werden kann. Es unterstreicht den Innovationsgeist und die Bereitschaft von Enthusiasten und Entwicklern, die Grenzen der aktuellen VR-Hardware zu erweitern.