Meta hat mit Horizon Hyperscape eine Anwendung veröffentlicht, die es Nutzern der Quest 3 und Quest 3S ermöglicht, reale Umgebungen zu scannen und diese anschließend in Virtual Reality mit fotorealistischen Grafiken zu erkunden. Diese Technologie, die in den USA bereits verfügbar ist und über den Meta Horizon Store bezogen werden kann, markiert einen Fortschritt in der volumetrischen Szenenerfassung.
Der Prozess zur Erstellung eines Hyperscape-Scans gliedert sich in drei Hauptschritte:
1. **Szenen-Mesh erstellen:** Zuerst wird, ähnlich der Einrichtung für Mixed Reality, ein 3D-Mesh des Raumes erstellt. Dies geschieht durch das Umschauen im Raum mit dem Headset und dauert je nach Größe und Komplexität 10 bis 30 Sekunden.
2. **Mesh verfeinern:** Anschließend muss der Nutzer sich im Raum bewegen und den Kopf nahe an alle Bereiche des Meshes führen, um diesen zu verfeinern. Dieser Schritt ist der aufwendigste und nimmt mehrere Minuten in Anspruch.
3. **Cloud-Verarbeitung:** Nach der Erfassung im Headset werden die Daten zu Metas Servern hochgeladen. Dort erfolgt die eigentliche Berechnung und Rekonstruktion der Szene, was zwischen 2 und 4 Stunden dauern kann. Eine Benachrichtigung informiert den Nutzer, sobald der Scan zur Ansicht bereit ist.
Die zugrundeliegende Technologie ist das sogenannte Gaussian Splatting, welches eine detailgetreue und fotorealistische Darstellung ermöglicht. Die gerenderten Hyperscapes werden per Cloud-Streaming von Metas Servern bereitgestellt, wobei Meta intern die Technologie „Project Avalanche“ nutzt. Dies bedeutet, dass die anspruchsvolle Rechenarbeit nicht auf dem Headset selbst, sondern in der Cloud stattfindet.
Erste Eindrücke von Meta Connect 2025 deuten darauf hin, dass die grafische Realität dieser Scans beeindruckend ist. Obwohl es bei kleinen Texten leichte Unschärfen und unter Möbeln Verzerrungen geben kann, wo das Headset während des Scans keinen direkten Blick hatte, wird die Gesamtdarstellung als äußerst realistisch beschrieben. Besonders hervorgehoben wird die Erfassung von Hintergründen, wie z.B. der Blick aus einem Fenster in einen Garten, der in der korrekten Entfernung und Perspektive wiedergegeben wird.
Meta plant außerdem, Horizon Hyperscape in einem zukünftigen Update Multiplayer-fähig zu machen. Über Horizon Worlds soll es dann möglich sein, Freunde einzuladen, um gemeinsam die gescannten Umgebungen zu besuchen. Ein genauer Zeitplan für diese Funktion steht noch aus, Meta kündigt sie jedoch „bald“ an.
Diese Entwicklung zeigt das Potenzial von VR, nicht nur digitale Welten zu erschaffen, sondern auch unsere physische Realität auf neue Weisen erfahrbar zu machen.