Hey Leute, Thomas hier von VoodooDE VR! Ich muss euch etwas erzählen, denn in den letzten Wochen hatte ich ein echtes kleines Wunder auf meinem Schreibtisch – oder besser gesagt, auf meinem Kopf! Wenn es um VR-Hardware geht, bin ich ja immer sofort Feuer und Flamme, aber was ich mit der Megan X Superlight 8K erlebt habe, ist schon etwas Besonderes. Eine VR-Brille, die so klein und leicht ist, dass du sie kaum spürst, aber gleichzeitig eine Auflösung bietet, die dich umhaut? Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder?
Ich war schon extrem gespannt, als ich das Paket von Shiftall in den Händen hielt. Und ja, ich möchte mich an dieser Stelle auch noch mal ganz herzlich bei Shiftall bedanken, dass sie mir die Brille für diesen ausführlichen Test zur Verfügung gestellt haben! Ein riesiges Dankeschön geht auch an Sebastian von MRTV, der den Kontakt geknüpft hat. Ohne ihn wäre dieser Test gar nicht möglich gewesen.
Normalerweise freue ich mich ja über jede neue Hardware, aber die Megan X Superlight 8K hat es mir besonders angetan, weil sie in vielerlei Hinsicht neue Wege geht. Klein, leicht, Micro OLED – das ist die Traumkombination vieler VR-Enthusiasten. Aber wie immer gibt es Licht und Schatten, und genau darüber will ich heute ganz ausführlich mit euch sprechen, meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen teilen, damit ihr ein umfassendes Bild bekommt.
Ein revolutionärer Blick in die Zukunft der VR? Mein erster Eindruck der Megan X Superlight 8K
Als das Paket ankam, war ich ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch. „Superlight 8K“ – ja, klar, das versprechen viele. Aber schon beim Unboxing wurde mir klar: Hier ist wirklich etwas anders. Die Verpackung ist schlicht, aber der Inhalt? Ich zog die Schutzhülle ab und hielt die Megan X in meinen Händen. Und ich dachte nur: „Wow, ist die klein!“
Ich hab ja schon viele VR-Brillen ausgepackt, aber dieses Format ist echt einzigartig. Das beigelegte Manual und die Sicherheitshinweise habe ich schnell beiseitegelegt – ich wollte ans Eingemachte! Was mich beim ersten Blick verwirrte, waren die vielen Kleinteile: Ein Dongle, ein Haufen Kabel, ein Power Adapter mit internationalen Adaptern (sehr praktisch für uns in Europa!), eine Schraubhalterung (wofür die wohl sein mag?) und ein Facial Interface, das mich sofort an das der PlayStation VR erinnerte, nur eben in Miniatur. Es sah zwar ein bisschen dreckig aus, was mich kurz stutzig machte, aber das lässt sich ja leicht beheben.
Dann kam die Brille selbst zum Vorschein. Winzig! Mit winzigen Linsen, die Dioptrien-Einstellung ist direkt an der Brille – ein riesiger Pluspunkt für Brillenträger, dazu später mehr. Zwei USB-C-Anschlüsse, ein Annäherungssensor und dieser Knopf zum Hochklappen der Brille. Allein dieser erste Eindruck war schon faszinierend. Dieses Ding ist ein echtes Technikwunder im Mini-Format, und ich konnte es kaum erwarten, es anzuschließen.
Design, Komfort & Gewicht: Minimalismus, der beeindruckt – fast
Das Design der Megan X Superlight 8K ist, nun ja, funktional. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, aber sie ist definitiv keine Design-Ikone wie manch andere Brille auf dem Markt. Aber mal ehrlich, darum geht es bei VR-Hardware doch nicht primär, oder? Es geht um das Erlebnis, und das fängt beim Komfort an. Und hier punktet die Megan X extrem!
Die Brille ist wirklich minimal. Ihr habt hier einen Slider, mit dem ihr den Abstand zum Gesicht einstellen könnt – ein bisschen fummelig am Anfang, aber man gewöhnt sich schnell daran. Dazu noch ein Drehregler, der die Brille weiter vor- und zurückbewegt. Dadurch könnt ihr die Brille optimal an euer Gesicht anpassen, was entscheidend für die Schärfe und den Tragekomfort ist. Und das Flip-up Design? Das ist der absolute Hammer! Wenn du mal kurz etwas trinken, aufs Handy schauen oder mit jemandem im Raum reden willst, klappst du die Brille einfach hoch. Zack! Kein Absetzen, kein lästiges Gefummel. Das ist ein Komfort-Feature, das ich bei vielen anderen Brillen schmerzlich vermisse.
Das Gewicht ist auch phänomenal. Der Hersteller gibt 179 Gramm an, aber das ist nur das Gehäuse. Realistisch, mit Headstrap und allem, was auf dem Kopf ist, wiegt sie 261 Gramm. Das ist immer noch unfassbar leicht! Du merkst die Brille nach kurzer Zeit kaum noch auf dem Kopf. Das ermöglicht wirklich lange Gaming-Sessions oder ausgedehnte Filmabende, ohne dass dir Nacken oder Gesicht wehtun. In puncto Komfort und Leichtigkeit ist die Megan X Superlight 8K eine absolute Referenz, das muss ich ganz klar sagen.
Das Kabel-Dilemma: Eine kurze Leine für grenzenlose Welten?
Leider gibt es auch einen großen Wermutstropfen: das Kabel. Es ist zwar 3 Meter lang, aber dann kommt noch eine Converter-Box dazu, von der DisplayPort, USB und Strom weggehen, und die ist dann noch mal 1 Meter entfernt. Und genau hier liegt das Problem. Dieses Kabel ist meiner Meinung nach viel zu kurz, um vernünftig PCVR-Spiele mit viel Bewegung zu zocken.
Ich habe versucht, Half-Life: Alyx zu spielen, und bin ständig an die Grenzen gestoßen. Wenn du dich drehst, verhakt es sich, es ist starr und steif und fühlt sich dann noch kürzer an. Für Simulationen im Sitzen mag das kein Problem sein, aber für Roomscale-VR oder actionreiche Shooter ist es ein echter Killer der Immersion. Und das ist bitter, denn der Rest der Brille ist so gut.
Glücklicherweise gibt es eine Option: Ein optisches 5-Meter-Kabel für stolze 179 Euro. Wenn du wirklich aktiv in VR unterwegs sein willst, kommst du um diese zusätzliche Investition leider nicht herum. Das trübt das sonst so hervorragende Gesamtbild des Komforts ein wenig.
Setup und Software: Der Weg in die virtuelle Welt
Die Megan X Superlight 8K ist eine reine PCVR-Brille. Das ist wichtig zu wissen: Ohne PC geht hier gar nichts. Kein Standalone-Betrieb wie bei einer Quest – du brauchst einen potenten Rechner. Das Setup ist dann aber relativ unkompliziert. Du installierst den „Configurator“ von Shiftall, startest den Rechner neu, und schon kannst du loslegen. Ohne diesen Konfigurator funktioniert die Brille nicht, das ist die zentrale Schaltstelle.
Im Configurator kannst du den IPD (Augenabstand) einstellen, der über Motoren in der Brille justiert wird – sogar mit speicherbaren Profilen für verschiedene Nutzer, was ich super finde! Außerdem gibt es Audio-Einstellungen, Lautstärke und umfassende Bild-Settings wie Helligkeit, Kontrast und Farbe. Bei der Helligkeit habe ich experimentiert: Wenn man sie voll aufdreht, wird das linke Display manchmal dunkel, da scheint es noch Optimierungsbedarf zu geben. Aber insgesamt funktioniert die Software reibungslos.
Zusätzlich benötigst du natürlich SteamVR. Einmal das Raum-Setup gemacht, Boden kalibriert, Ecken markiert – und schon bist du bereit. Das ist alles sehr geradlinig und nutzerfreundlich, da gibt es nichts zu meckern.
Das Herzstück: Ein Micro OLED Display, das Maßstäbe setzt
So, jetzt kommen wir zum absoluten Highlight, dem wahren Star der Megan X Superlight 8K: dem Display. Ich muss sagen, das ist der Wahnsinn! Mit einer Auflösung von 3552 x 3840 Pixeln pro Auge und dazu noch Micro OLED – das ist schlichtweg phänomenal.
Der wohl größte Vorteil ist: Der Screen-Door-Effekt (SDE), also das Fliegengitter, bei dem man die einzelnen Pixel sieht, ist hier absolut nicht mehr vorhanden. Egal wie sehr ich mich angestrengt habe, ich konnte keine Pixel erkennen. Das ist ein echter Fortschritt und taucht dich viel tiefer in die virtuelle Welt ein.
Micro OLED bringt aber noch weitere Vorteile mit sich: Die Farben sind unglaublich. Mit 10 Bit HDR-Farben sind sie gestochen scharf, klar und kräftig. Besonders die Schwarzwerte sind, wie bei OLED-Displays üblich, perfekt. Ein echtes, tiefes Schwarz, wo andere Displays nur ein dunkles Grau zeigen. Das verleiht dunklen Szenen eine immense Tiefe und Authentizität.
Auch die Lesbarkeit von Texten ist hervorragend. Egal ob Menüs, Ingame-Texte oder sogar das Arbeiten am virtuellen Desktop – alles ist kristallklar. Ich habe auch genau auf Blur-Effekte, Mura oder Chromatic Aberration geachtet, aber mir ist nichts Negatives aufgefallen. Die Helligkeit ist absolut ausreichend, auch wenn LCD-Displays hier theoretisch noch mehr bieten könnten. Aber im Zusammenspiel mit den tollen Schwarzwerten und Farben ist das Micro OLED-Panel das definitive Highlight dieser Brille und setzt neue Maßstäbe in Sachen Bildqualität. Das ist einfach nur atemberaubend und hat mich jedes Mal aufs Neue begeistert.
Linsenqualität und Sichtfeld: Ein zweischneidiges Schwert
Die Megan X Superlight 8K verwendet Pancake-Linsen, die, passend zur Brille, sehr klein und klar sind. Der Sweet Spot, also der Bereich, in dem das Bild scharf ist, ist wirklich gut. Wenn du die Brille aufsetzt, hast du sofort eine klare Sicht in deinem primären Blickfeld. Das ist sehr angenehm und erleichtert den Einstieg in die VR-Erfahrung.
Edge-to-Edge Clarity: Schärfe bis zum Rand – oder doch nicht?
Hier kommt leider der erste kleine Dämpfer. Die Edge-to-Edge Clarity, also die Schärfe bis in die äußersten Ränder des Sichtfeldes, ist bei der Megan X Superlight 8K leider nicht optimal. Während die Mitte gestochen scharf ist, habe ich an den Rändern eine deutliche Unschärfe festgestellt. Ich habe alles versucht, die Brille näher oder weiter an mein Gesicht zu bringen, aber die Ränder blieben unscharf.
Das ist ein individuelles Problem, denn Kopfform und Augenabstand spielen hier eine große Rolle. Manche werden es vielleicht nicht bemerken, aber ich fand es persönlich störend. Die sogenannte Barrel Distortion, eine leichte Wölbung des Bildes, war nur minimal sichtbar und hat mich nicht gestört. Auch das Binocular Overlap, also die Überlappung der Bilder beider Augen, ist gut gelöst, sodass ich keine Augenbelastung feststellen konnte. Aber die Unschärfe an den Rändern war ein Punkt, der mich leider gestört hat, besonders im Hinblick auf das, was als Nächstes kommt.
Das Sichtfeld: Mein persönlicher Rekord – leider negativ
Jetzt wird’s hart, meine Lieben. Das Sichtfeld (FOV) ist für mich persönlich ein absoluter Immersion-Killer, wenn es zu klein ist. Ich habe das Sichtfeld der Megan X Superlight 8K, wie immer, mit meinem speziellen Tool gemessen, um es mit anderen VR-Brillen vergleichen zu können. Und ich muss es euch leider schonend beibringen: Das ist für mich persönlich ein Negativrekord!
Meine Messungen ergaben ein vertikales Sichtfeld von 84 Grad und ein horizontales Sichtfeld von ebenfalls 84 Grad. Das ist, basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen und meiner Kopfform, leider das kleinste Sichtfeld, das ich je gemessen habe, vielleicht abgesehen von der HP Reverb G2, die ähnlich schlecht abschnitt. Für mich persönlich ist das ein Schock und ein riesiger Wermutstropfen.
Ich bin ein großer Fan davon, viel von der virtuellen Welt zu sehen, und dieses kleine Sichtfeld hat die Immersion für mich leider stark eingeschränkt. Es ist wirklich schade, weil der Rest der Brille, vor allem das Display, so überragend ist. Ich hatte sogar bei meiner Meta Quest 2 und der Meta Quest 3 mit den Standardlinsen ein größeres Sichtfeld. Das ist schon krass. Die Bigscreen Beyond 2, die ja noch kleiner und leichter ist, hatte bei mir ein deutlich größeres Sichtfeld, auch wenn sie nicht die gleiche Auflösung bietet.
Nochmals der Hinweis: Diese Werte sind extrem individuell! Eure Kopfform, euer Augenabstand – all das beeinflusst das Sichtfeld. Es ist gut möglich, dass ihr deutlich bessere Werte erzielt. Aber für mich war es ein absoluter Killer-Punkt und der größte Schwachpunkt dieser sonst so beeindruckenden Brille. Aber hey, wenn du eine Quest besitzt oder dir eine zulegen möchtest, spare mit meinem Coupon Code VOODOODE 10% auf alle Meta Quest Spiele! Nur falls du das Gefühl hast, das Sichtfeld deiner Quest ist dir schon groß genug 😉.
Performance und Gaming-Erlebnis: Wenn die Hardware mitspielt
Über die Performance zu reden, ist immer etwas schwierig, da sie stark von eurem individuellen PC-Setup abhängt. Ich kann euch nur meine persönlichen Erfahrungen mit meinem System mitteilen: Ich habe einen Intel i9 14900K CPU und eine RTX 4090 Grafikkarte. Und mit dieser Hardware lief die Megan X Superlight 8K wirklich hervorragend.
Half-Life: Alyx, mein absolutes Lieblingsspiel und immer mein Referenztest, lief logischerweise absolut butterweich und sah auf diesem Display einfach nur atemberaubend aus. Die Details, die Farben, die Schärfe – wenn das Sichtfeld nur größer wäre, wäre es der absolute Wahnsinn! Aber auch der Flight Simulator, der ja bekanntlich sehr hardwarehungrig ist, sah unfassbar gut aus und lief flüssig. Die Optimierung der Brille scheint wirklich gut gelungen zu sein.
Ich hatte in fast allen von mir getesteten Spielen keine Performance-Probleme. Die hohe Auflösung der Megan X Superlight 8K wird von meiner 4090 gut gestemmt. Natürlich ist mein PC nicht der langsamste, aber auch nicht der schnellste auf dem Markt. Dennoch kann ich sagen: Mit der richtigen Hardware bietet die Megan X ein erstklassiges Gaming-Erlebnis in Sachen Bildqualität und Performance.
Controller & Tracking: Volle Kontrolle im virtuellen Raum
Ein wichtiger Punkt, den man wissen muss: Die Megan X Superlight 8K wird ohne eigene Controller geliefert. Das ist aber bei vielen PCVR-Brillen, die Lighthouse-Tracking unterstützen, normal. Du musst also separate Controller kaufen. Die Wahl fällt hier oft auf die Valve Index Controller, die ich auch selbst nutze. Sie liegen super in der Hand, sind bequem und bieten eine hervorragende Fingererkennung. Ein Set kostet etwa 300 Euro auf Steam und ist für mich persönlich immer noch die Referenz in Sachen VR-Controller. Wenn du hauptsächlich Simulationen im Sitzen spielst und ein Lenkrad oder Hotas benutzt, benötigst du natürlich keine zusätzlichen Controller.
Bluetooth-Dongle: Ein kleines Detail mit großer Wirkung?
Die Megan X Superlight 8K verfügt über kein integriertes Bluetooth. Das bedeutet, dass die Verbindung zu den Controllern nicht direkt über die Brille hergestellt wird. Stattdessen liegt ein kleiner Dongle bei, den du in deinen PC stecken musst. Bei mir war das sofort ein kleines Problem: Der Dongle ist so breit, dass er an der Front meines PCs den benachbarten USB-Slot blockierte. Das war etwas unglücklich.
Was das Tracking angeht, hatte ich persönlich keine Probleme. Es gab keine Aussetzer, und alles funktionierte präzise. Allerdings könnte die Bluetooth-Verbindung über den Dongle problematisch werden, wenn dein PC weiter entfernt steht oder sich in einem anderen Raum befindet. Das habe ich bei anderen Brillen schon oft erlebt. Ich hätte mir gewünscht, dass Bluetooth direkt in der Brille integriert wäre, um mögliche Verbindungsprobleme zu umgehen. Aber wie gesagt, bei mir hat es funktioniert.
Übrigens gibt es von Shiftall auch eigene Controller namens Flipv. Ich durfte sie auf dem XA Hardware Showcase beim Sebastian von MRTV testen und war erstaunlich begeistert! Man kann sie wegklappen, sodass die Hände frei sind – das passt perfekt zum Flip-up Design der Brille. Eine coole Innovation, die man sich definitiv ansehen sollte!
Kompatibilität und Anwendungsszenarien: Was kann die Megan X alles?
Hier sind wir schnell durch: Die Megan X Superlight 8K ist eine reine PCVR-Brille, die ausschließlich über Kabel an einen PC angeschlossen wird. Und sie verlässt sich zu 100% auf SteamVR. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass du Zugriff auf die gesamte riesige Bibliothek von SteamVR-Spielen hast. Alles, was im Steam Store verfügbar ist und für VR optimiert wurde, läuft auf dieser Brille.
Es gibt keine Möglichkeit, OpenXR-Apps ohne SteamVR zu nutzen, und auch Mixed Reality oder Standalone-Anwendungen sind nicht möglich. Es ist eine dedizierte PCVR-Brille für Enthusiasten, die das Maximum an Bildqualität aus ihren PC-Spielen herausholen wollen.
Filme schauen in VR: Ein Kino für die Hosentasche?
Was man mit der Megan X Superlight 8K aber erstaunlich gut machen kann, ist Filme schauen. Durch das leichte Design und den hinteren Headstrap, der keine störenden Elemente wie Akkus oder große Halterungen hat, kannst du die Brille hervorragend im Liegen benutzen. Das ist ein riesiger Komfortvorteil.
Und dank des Micro OLED-Displays sehen Filme einfach fantastisch aus. Tiefe Schwarzwerte, gestochen scharfe Bilder, hohe Auflösung – dunkle Szenen wirken unglaublich immersiv. Es ist fast wie dein eigenes kleines Privatkino. Der einzige Haken ist natürlich wieder die Kabellänge: Dein PC muss in der Nähe deines Bettes oder deiner Couch sein. Wenn das der Fall ist, ist die Megan X eine exzellente Wahl für VR-Filmabende. Beachtet aber auch hier wieder das eher kleine Sichtfeld, das könnte für manche beim Filmgenuss störend sein.
Erweiterbarkeit und Personalisierung: Mehr als nur eine Brille
Die Megan X Superlight 8K unterstützt Lighthouse-Tracking, was einen großen Vorteil in Bezug auf die Erweiterbarkeit mit sich bringt. Du kannst eine Fülle von Zubehör anschließen, wie zum Beispiel Full Body Tracking. Mit Trackern, die du an Ellbogen, Knien und Füßen befestigst (z.B. von Vive), kannst du deinen gesamten Körper in VR bewegen. Das ist super toll für Social VR oder bestimmte Spiele.
Ein weiteres nettes Gimmick ist ein kleiner Adapter, der mitgeliefert wird und den du unten an der Brille befestigen kannst. Dieser hat eine Standard-Schraubaufnahme, an die du zum Beispiel eine Teleskopstange oder einen Kamerahalter schrauben kannst. Das ist besonders praktisch für Entwickler, die schnell mal in die VR-Brille schauen müssen, ohne sie jedes Mal komplett aufzusetzen.
Und noch eine tolle Sache: Shiftall stellt die STL-Dateien für die gesamte Brille und das Zubehör bereit. Das bedeutet, du kannst dir mit einem 3D-Drucker eigene Mods oder Ersatzteile drucken. Das ist ein fantastischer Service und zeigt, dass die Firma auch an die Community und Modder denkt. Von der Erweiterbarkeit her ist die Megan X Superlight 8K wirklich ganz cool!
Wärmeentwicklung & Reinigung: Pflege und Handhabung
Bei so viel Technik auf engstem Raum stellt sich natürlich die Frage nach der Wärmeentwicklung. Ich habe die Brille über längere Zeiträume genutzt und auch mal im Leerlauf gelassen, um das zu testen. Natürlich wird sie warm – es ist ein elektronisches Gerät mit Displays und Prozessoren. Aber sie wird nur handwarm, nichts, was irgendwie problematisch oder störend wäre.
In der Brille ist übrigens auch ein aktiver Kühler verbaut. Wenn es im Raum ganz still ist und du gerade nichts zockst, hörst du ein leichtes Surren. Das ist aber nicht aufdringlich und für die Kühlung des Micro OLED-Displays bei dieser hohen Auflösung auch absolut notwendig. Ich hatte hier keinerlei Bedenken oder Probleme.
Die Reinigung und Wartung sind ebenfalls gut gelöst. Du kannst das Kabel abnehmen, die Fronteinheit entfernen und sogar den gesamten Gesichtseinsatz abnehmen. Dieser ist magnetisch befestigt, was die Reinigung kinderleicht macht. Dann siehst du das Innere der Brille und kannst alles gründlich säubern. Selbst das kleine USB-C-Winkelteil an der Seite lässt sich abziehen. Du kannst die Brille also wirklich weitgehend auseinandernehmen und pflegen, was ich sehr begrüße.
IPD, iTracking & Mixed Reality: Was fehlt und was dabei ist
Der Augenabstand (IPD) wird bei der Megan X Superlight 8K nicht manuell, sondern über Motoren in der Software eingestellt. Der Bereich liegt zwischen 58 und 72 mm, was die meisten Nutzer abdecken sollte. Die Motoren arbeiten relativ laut, wenn sie den IPD anpassen, aber das ist nur ein kurzer Moment. Wie bereits erwähnt, können verschiedene Profile gespeichert werden, was super praktisch ist, wenn mehrere Personen die Brille nutzen.
Was leider nicht vorhanden ist, ist iTracking. Das bedeutet, der IPD wird nicht automatisch an deine Augen angepasst, wie es bei einigen anderen High-End-Brillen der Fall ist. Du musst ihn also manuell in der Software einstellen. Das funktioniert aber zuverlässig.
Ein weiterer Punkt, der für manche wichtig sein könnte: Die Megan X Superlight 8K hat keine Mixed Reality (MR)-Funktion oder Passthrough-Kameras. Du kannst also nicht deine reale Umgebung durch die Brille sehen, wie es zum Beispiel bei der Meta Quest 3 oder der Pico 4 der Fall ist. Die einzige „Mixed Reality“-Funktion ist das Hochklappen der Brille per Flip-up-Design – dann siehst du natürlich deine Umgebung ganz klar. Aber eine integrierte Kameradurchsicht gibt es hier nicht, da sie keine Kameras an der Vorderseite hat. Wenn MR für dich ein Muss ist, dann ist diese Brille leider nichts für dich.
Brillenträgerfreundlichkeit: Endlich klare Sicht ohne Kompromisse?
Für Brillenträger gibt es oft ein Problem: Die eigene Brille passt nicht unter das VR-Headset, oder sie drückt. Bei der Megan X Superlight 8K ist das anders gelöst. Es ist klar: Eine normale Brille passt hier nicht drunter, dafür ist das Gehäuse zu kompakt.
Aber die Brille bietet eine integrierte Dioptrien-Einstellung pro Auge, die du über kleine Rädchen an der Unterseite justieren kannst. Der Bereich geht von 0 bis -7 Dioptrien. Das ist für viele Kurzsichtige eine fantastische Lösung, da sie ihre Brille oder Kontaktlinsen einfach weglassen können. Für diejenigen, die außerhalb dieser Spanne liegen oder andere Sehschwächen haben, plant Shiftall, später auch eigene Seestärkelinsen anzubieten. Das ist eine sehr durchdachte und kundenfreundliche Lösung, die ich absolut begrüße.
Anschlüsse, Sound und Mikrofon: Die Kommunikation mit der VR-Welt
In Sachen Anschlüsse ist die Megan X Superlight 8K minimalistisch. Wir haben eigentlich nur einen USB-C-Anschluss an der Unterseite. Das war’s. Keine Klinkenbuchsen, kein Bluetooth (wie bereits erwähnt), kein WiFi. Dieser USB-C-Port ist primär für das Kabel zur PC-Verbindung und optional für Kopfhörer über einen Adapter gedacht. Das ist ein klares Zeichen, dass diese Brille auf das Wesentliche, nämlich die Bildausgabe vom PC, reduziert ist.
Und hier kommen wir zu einem Punkt, der für mich persönlich fast ein KO-Kriterium ist: Es gibt keinen integrierten Sound. Überhaupt keinen. Für mich ist das ein Komfort-Mangel. Ich mag es, wenn ich die Brille aufsetze und sofort alles funktioniert, inklusive Audio. Ohne integrierten Sound musst du immer externe Kopfhörer anschließen, sei es über Bluetooth am PC, über USB-C an der Brille (eventuell mit Adapter) oder dein Gaming-Headset direkt an den PC. Ich weiß, viele VR-Enthusiasten schwören auf ihre eigenen High-End-Kopfhörer, aber ich hätte mir zumindest einfache integrierte Lautsprecher gewünscht, um den Aufwand zu minimieren.
Was das Mikrofon angeht, bin ich aber positiv überrascht. Ich habe einen Test gemacht, und die Qualität ist wirklich gut! Für Multiplayer-Spiele, Kommunikation im Team oder sogar für Content Creation ist das Mikrofon absolut brauchbar. Das gleicht den fehlenden Sound zumindest ein wenig aus.
Der Preis: Ein Luxusobjekt für VR-Pioniere?
Jetzt zur Gretchenfrage: Was kostet dieses High-Tech-Wunder? Der Preis für die Megan X Superlight 8K, inklusive Steuern und Versand, liegt bei 1899 Euro. Ja, das ist kein Schnäppchen, das ist mir absolut klar und für die meisten von uns ist das eine unbezahlbare Investition. Aber wir müssen auch sehen, was wir hier bekommen.
In der Megan X steckt ein super hochauflösendes Micro OLED-Display, und diese Displays sind extrem teuer in der Herstellung. Dazu kommt die Entwicklung der speziellen Pancake-Linsen, die ebenfalls sehr kostspielig ist. Shiftall ist kein Riese wie Meta, der Brillen subventioniert unter dem Herstellungspreis verkaufen kann. Sie müssen Geld verdienen, um die Entwicklung und Produktion zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund ist der Preis zwar hoch, aber im Rahmen dessen, was für diese Technologie und Qualität erwartet werden kann.
Man muss auch bedenken, dass eventuell weitere Kosten anfallen: Das optionale optische Kabel kostet 179 Euro, und wenn du noch keine Lighthouse-Basisstationen und Controller besitzt, kommen dafür auch noch mal mindestens 300 Euro (für die Index Controller) und 2 x 159 Euro (für zwei Basisstationen) dazu. Die Megan X Superlight 8K ist also definitiv ein Produkt für Enthusiasten, die bereit sind, für absolute Top-Bildqualität und Leichtigkeit tief in die Tasche zu greifen.
Mein Fazit zur Megan X Superlight 8K: Für wen ist sie gemacht?
Die Megan X Superlight 8K ist eine VR-Brille voller Widersprüche, aber auch voller Faszination. Auf der Pro-Seite steht ganz klar das atemberaubende Display: Knackscharfe Auflösung, brillante Farben, perfekte Schwarzwerte und keinerlei Screen-Door-Effekt. Das ist wirklich eines der besten VR-Displays, die ich je gesehen habe. Der Komfort ist ebenfalls hervorragend: leicht, anpassbar, und das geniale Flip-up Design ist ein echter Game-Changer. Die integrierte Dioptrien-Einstellung ist ein Segen für Brillenträger, und die Erweiterbarkeit durch Lighthouse-Tracking und 3D-Druck-Dateien ist vorbildlich.
Auf der Kontra-Seite steht für mich persönlich an erster Stelle das extrem kleine Sichtfeld – leider ein Negativrekord in meiner Testreihe. Auch wenn das individuell ist, hat es die Immersion für mich stark beeinträchtigt. Der fehlende integrierte Sound ist ein weiterer Komfort-Mangel, und die Edge-to-Edge Clarity war an den Rändern leider unscharf. Das größte Ärgernis ist aber das beiliegende Kabel: viel zu kurz und zu starr, was die zusätzliche Investition in ein optisches Kabel fast unumgänglich macht.
Für wen ist die Megan X Superlight 8K also geeignet? Ganz klar für PCVR-Enthusiasten, die Wert auf eine wirklich leichte und moderne Brille legen. Vor allem aber für diejenigen, denen eine extrem hohe Auflösung und gestochen scharfe Details wichtiger sind als ein großes Sichtfeld. Wenn du zum Beispiel Simulationen im Cockpit spielst und jedes Instrument glasklar sehen möchtest, könnte diese Brille genau das Richtige für dich sein. Du musst aber bereit sein, das kleine Sichtfeld zu akzeptieren und eventuell die zusätzlichen Kosten für ein besseres Kabel und Lighthouse-Hardware in Kauf zu nehmen. Wenn dir schon das Sichtfeld der Reverb G2 ausgereicht hat, könnte die Megan X Superlight 8K für dich passen.
Sie ist ein faszinierendes Stück Technik, das in puncto Bildqualität neue Maßstäbe setzt, aber in anderen Bereichen noch Kompromisse erfordert. Meine Testberichte zur Bigscreen Beyond 2 (noch kleiner, leichter, größeres FOV, aber geringere Auflösung) oder der Pimax Crystal Super (größer, schwerer, sehr hohe Auflösung, großes FOV) zeigen, dass jede High-End-Brille ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Am Ende kommt es immer darauf an, welche Prioritäten du selbst setzt.
Ich bin wirklich gespannt auf eure Meinungen! Was ist euch bei einer VR-Brille am wichtigsten: Auflösung, Sichtfeld, Komfort oder vielleicht der Preis? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!