Willkommen zurück in der virtuellen Realität, liebe VR-Enthusiasten! Ich bin Thomas von VoodooDE VR, und heute nehme ich euch mit auf eine Reise durch meine sehr persönlichen Erfahrungen mit der HP Reverb G2. Ich habe diese Brille über einen längeren Zeitraum auf Herz und Nieren geprüft, jedes Detail analysiert – vom Display über den Komfort bis hin zum oft diskutierten Tracking und dem Sichtfeld. Ihr wisst, ich bin immer schonungslos ehrlich in meinen Reviews, und genau das erwartet euch auch heute: Meine ungeschminkte Meinung, was ich an dieser Brille liebe, was mich frustriert und für wen sie am Ende wirklich geeignet ist. Lasst uns eintauchen!
Das Design der HP Reverb G2: Schlichte Eleganz trifft Funktionalität
Das erste, was mir an der HP Reverb G2 aufgefallen ist, war ihr Design. Und ich muss sagen: Es gefällt mir richtig gut! Die Brille ist komplett in einem matten Schwarz gehalten, was sie sehr schlicht und elegant wirken lässt. Keine hochglänzenden Oberflächen, die jeden Fingerabdruck sofort preisgeben – das ist ein kleiner, aber feiner Vorteil im Alltag. Ein Detail, das mir besonders ins Auge sticht, ist das weiße HP-Logo, das im eingeschalteten Zustand dezent leuchtet. Das ist ein sehr schöner Akzent. Auch die metallenen Abdeckungen der Kopfhörer und das graue Design der Polster gefallen mir hervorragend und erinnern mich ein wenig an die edle Optik der Valve Index. Design ist zwar nicht das Wichtigste bei einer VR-Brille, aber mal ehrlich: Wenn sie dann doch im Regal steht, will man ja auch etwas Ästhetisches sehen, oder? Alles in allem finde ich die G2 wirklich schick. Einzig das obere Kopfband wirkt für meinen Geschmack optisch ein wenig weniger wertig, aber das ist wirklich Jammer auf höchstem Niveau.
Komfort, Gewicht und Kabellänge: Ein Genuss für lange VR-Sessions
Widmen wir uns einem der Punkte, bei dem die G2 für mich glänzt: dem Komfort. Ich kann euch sagen, diese Brille gehört zu den bequemsten VR-Headsets, die ich bisher getestet habe. Mit gemessenen 616 Gramm inklusive Headstrap und Kopfhörern ist sie angenehm leicht und das Gewicht ist gut verteilt. Man setzt sie einfach auf, zieht das hintere Band fest, und schon sitzt sie perfekt. Von unten kommt so gut wie kein störendes Licht herein, was die Immersion deutlich erhöht. Die Zusammenarbeit mit Valve bei der Entwicklung des Gesichtseinsatzes hat sich hier wirklich ausgezahlt. Dieses Polster ist nicht nur super bequem, sondern auch noch magnetisch befestigt und lässt sich leicht entnehmen – absolut top!
Auch die Kabellänge ist für mich absolut ausreichend. Wir haben ein fünf Meter langes Kabel bis zu einer kleinen Box und von dort aus noch einen weiteren Meter zum Anschluss an den PC. Das ergibt eine Gesamtlänge von sechs Metern, was definitiv über dem Durchschnitt liegt und mir genug Bewegungsfreiheit bietet. Da gibt es wirklich nichts zu meckern.
Ein Rädchen, das mir fehlt: Individuelle Vorlieben beim Komfort
Einen kleinen Punkt möchte ich beim Komfort dennoch ansprechen, der jedoch sehr individuell ist: Mir fehlt ein Einstellrädchen am Hinterkopf. Ich bin eher der Typ, der im Stehen spielt und sich viel bewegt, und da finde ich ein solches Rädchen oft praktischer für die schnelle Anpassung. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass die G2 ja auch speziell für Simulationsfans konzipiert wurde. Und wenn man beim Fliegen oder Rennen oft den Kopf an eine Rückenlehne anlehnt, dann ist es sogar ein Vorteil, wenn hinten kein störendes Rädchen im Weg ist. Man muss die Brille dann zwar etwas umständlicher über den oberen Strap justieren, aber insgesamt ist der Komfort für mich in der absoluten Oberklasse angesiedelt.
Das einfache Setup: Schnell abtauchen in die Virtualität
Das Setup der HP Reverb G2 ist erfreulich unkompliziert. Das ist etwas, das ich sehr schätze, denn nichts ist frustrierender, als ewig mit der Einrichtung einer neuen VR-Brille zu kämpfen. Man schließt die G2 einfach an den Strom, den DisplayPort und einen USB-C-Anschluss an. In den meisten Fällen öffnet sich dann automatisch das Mixed Reality Portal von Windows. Falls nicht, findet man es schnell über die Windows-Suchleiste. Dort klickt man sich durch ein paar Schritte, stimmt den Nutzungsbedingungen zu und das System prüft die Hardware – Grafiktreiber, Grafikkarte, CPU, RAM und so weiter.
Die Brille wird schnell erkannt, und auch die Controller werden nach dem Einschalten umgehend verbunden. Das System erklärt dann noch kurz die Tastenbelegung und fragt, ob man im Sitzen oder Stehen spielen möchte. Ich entscheide mich meistens für VR im Sitzen, aber das lässt sich später jederzeit ändern. Man zentriert das Headset, und schon ist man bereit. Das Mixed Reality Portal bietet eine eigene Umgebung, in der man sich orientieren und Einstellungen vornehmen kann. Man muss hier ein paar einfache Übungen absolvieren, wie Punkte anvisieren oder mit dem Laserpointer der Controller zielen, und dann ist man drin.
Kompatibilität mit SteamVR: Die Tür zu unzähligen Spielen
Ein ganz wichtiger Punkt für uns Gamer ist natürlich die Kompatibilität mit SteamVR. Keine Sorge, die G2 spielt hier hervorragend mit! Beim ersten Start von SteamVR wird man lediglich einmalig aufgefordert, die notwendigen Mixed Reality Treiber zu installieren. Danach läuft alles reibungslos, und man kann seine gesamte SteamVR-Bibliothek mit der G2 genießen. Das Mixed Reality Portal muss dabei im Hintergrund laufen, kann aber minimiert werden. Das ist wirklich ein Segen, denn so steht euch die riesige Auswahl an VR-Spielen zur Verfügung. Auch Revive, die Möglichkeit, Oculus-exklusive Spiele auf anderen Headsets zu spielen, funktioniert mit der G2. Manchmal kann es zu Beginn etwas knifflig sein mit der Controller-Belegung bei älteren oder weniger optimierten Titeln, aber dank der Mapping-Optionen in SteamVR lässt sich das in der Regel individuell anpassen. Ich habe da selbst bei dem von mir genutzten HMD-Testtool manchmal eine merkwürdige Tastenbelegung erlebt, aber mit etwas Geduld lässt sich fast alles lösen. Ihr müsst also keine Angst haben, dass ihr mit der G2 keine Spiele zocken könnt – der Großteil wird problemlos funktionieren!
Das Display: Schärfe, Farben und der „Sweet Spot“
Jetzt kommen wir zum absoluten Herzstück der HP Reverb G2: dem Display. Und ich sage es euch, das ist der Wahnsinn! Wir haben hier ein RGB-Stripe-Matrix-Display mit einer Auflösung von beeindruckenden 2 x 2160 x 2160 Pixeln pro Auge bei 90 Hz. Als ich die Brille zum ersten Mal aufgesetzt habe, war ich schlichtweg begeistert. Die Schärfe, die man beispielsweise in Half-Life: Alyx erlebt, ist unglaublich! Ich habe über die Jahre wirklich jede Menge VR-Brillen getestet – Pimax, Index, Quest, Varjo XR-3 – und ich muss sagen, die Schärfe der G2 ist sehr beeindruckend. Sie ist für mich sogar vergleichbar mit der Schärfe der Varjo XR-3, einer Brille, die ein Vielfaches kostet. Wenn ihr von einer Quest 1 oder 2, einer Rift S oder gar einer PlayStation VR kommt, werdet ihr hier einen enormen Sprung in der Bildqualität erleben.
Gerade Texte und feine Details, wie ich sie in meinen Test-Tools filme, sind gestochen scharf und problemlos lesbar. Das ist ein großer Vorteil, wenn man in VR arbeiten oder einfach nur eine maximale Immersion durch kristallklare Bilder genießen möchte. Lasst euch übrigens nicht von meinen durch die Linse gefilmten Aufnahmen täuschen, die manchmal an den Rändern unscharf wirken können. Es ist extrem schwierig, die optimale Position der Kamera zu finden, um das reale Seherlebnis perfekt abzubilden. Mit meinen eigenen Augen sehe ich diese Unschärfen an den Rändern nicht so extrem.
Farben, Schwarzwerte und der Screen-Door-Effekt
Auch die Farben der G2 sehen absolut klasse aus. Sie sind nicht ausgewaschen, nicht zu stark oder zu schwach, sondern einfach sehr natürlich und lebendig. Das trägt ebenfalls erheblich zur Immersion bei. Beim Thema Schwarzwerte müssen wir bedenken, dass es sich um ein LCD-Display handelt, nicht um ein OLED. Man kann es also nicht direkt mit einem OLED vergleichen, aber für ein LCD-Display sind die Schwarzwerte sehr gut gelungen. Sie sind absolut in Ordnung und fallen mir nicht negativ auf.
Der Screen-Door-Effekt (SDE), also das leichte Wahrnehmen der Pixelgitter, ist bei der G2 kaum noch ein Thema. Auch hier gilt: Meine durch die Linse gefilmten Detailaufnahmen, die bis zum Maximum gezoomt sind, zeigen vielleicht noch einzelne Pixel. Aber mit dem bloßen Auge ist der SDE für mich praktisch nicht sichtbar. Ich bin damit absolut zufrieden.
Linsen und der „Sweet Spot“: Eine persönliche Einschätzung
Die G2 verwendet Fresnel-Linsen, und wie so oft bei diesen Linsen, sind leichte Godrays, also Streulicht-Effekte, vorhanden. Besonders bei hohem Kontrast, etwa hellen Objekten auf dunklem Hintergrund, sieht man diese Strahlen manchmal an den Rändern. In meinen Augen sind sie aber überhaupt kein Grund zur Kritik, sie stören mich persönlich beim Spielen nicht.
Ein viel diskutiertes Thema ist der Sweet Spot – der Bereich in der Mitte der Linsen, der scharf ist. Viele behaupteten, der Sweet Spot der G2 sei klein und die Ränder unscharf. Ich kann das überhaupt nicht bestätigen! Wenn ich die Brille aufsetze, ist für mich alles scharf, auch an den Rändern. Aber hier muss ich betonen: Das ist extrem individuell und hängt stark von der Kopfform und dem Augenabstand ab. Ich weiß, dass andere VR-Enthusiasten das anders sehen, und ich glaube ihnen das auch. Für mich ist der Sweet Spot jedoch sehr gut. Auch den Lichteinfall von unten kann ich als minimal bezeichnen, da bin ich mit der Konstruktion sehr zufrieden. Ihr seht also, das Display der G2 ist für mich wirklich absolute Spitzenklasse.
Das Sichtfeld (Field of View): Mein größter Kritikpunkt
Kommen wir zu dem Thema, das bei der G2 die Gemüter spaltet und bei mir persönlich für die größte Ernüchterung sorgt: dem Sichtfeld (Field of View – FoV). Und bevor ich meine persönlichen Ergebnisse präsentiere, ist es unglaublich wichtig zu betonen: Das FoV ist maximal individuell! Meine Erfahrungen basieren auf meiner Kopfform, der Tiefe meiner Augen im Schädel und meinem Augenabstand, der bei etwa 59,5 mm liegt. Wenn ihr einen anderen Augenabstand oder eine andere Kopfform habt, können eure Ergebnisse ganz anders ausfallen.
Ich habe das FoV der G2 im sogenannten HMD-Testtool verglichen, zusammen mit der Valve Index und der Oculus Quest 2. Und ich war schockiert! Für mich persönlich ist das Sichtfeld der HP Reverb G2 ein absolutes No-Go. Ich weiß, manche mögen den Ausdruck nicht, aber es fühlt sich für mich an, als würde ich durch Toilettenpapierrollen schauen. Das ist kein Scherz, so extrem empfinde ich es.
Die Zahlen sprechen für sich: G2 vs. Quest 2
Die Messwerte untermauern meine Empfindung: Die G2 hat bei mir ein vertikales FoV von 94 Grad und ein horizontales von 78 Grad. Die Quest 2 hingegen bietet mit 108 Grad vertikal und 88 Grad horizontal ein deutlich größeres Sichtfeld. Das ist ein krasser Unterschied, der mir bei der Quest 2 nie so negativ aufgefallen ist, wie es bei der G2 der Fall ist. Ich finde es besonders problematisch in Simulationen, für die die Brille ja eigentlich gedacht ist. Stellt euch vor, ihr sitzt in Project CARS 2 im Cockpit und müsst den Kopf stark drehen, um die Außenspiegel zu sehen, weil euer peripheres Sichtfeld einfach zu stark beschnitten ist. Das empfinde ich als immense Immersion-Killer und für mich ist das leider ein K.O.-Kriterium, da ich persönlich ein großes Sichtfeld bevorzuge. Apropos Quest: Wenn ihr mal wieder neue Spiele für eure Meta Quest sucht, dann spart doch einfach 10% auf alle Spiele mit meinem Coupon Code VOODOODE!
Wenn ihr allerdings einen IPD von 64-65 mm oder sogar mehr habt und eure Augen vielleicht etwas weiter nach außen kommen, dann kann das für euch überhaupt kein Problem sein. Aber für mich gehört die G2 von den gängigen PC-VR-Brillen seit der HTC Vive 1 definitiv zu denen mit dem kleinsten Sichtfeld. Habt ihr schon Erfahrungen mit diesen Mods gemacht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Der Workaround: Face Gasket Mods
Es gibt jedoch einen Lichtblick: Das Sichtfeld der G2 wird durch den relativ dicken Gesichts-Einsatz stark begrenzt, da dieser die Augen zu weit von den Linsen entfernt. Wenn man diesen Einsatz abnimmt, wird das FoV deutlich größer, fast so weit wie bei der Valve Index. Daher gibt es mittlerweile Custom Face Gasket Mods, oft als 3D-Druck-Vorlagen. Damit kann man einen dünneren Einsatz verwenden und so das Sichtfeld erheblich erweitern. Es ist ein zusätzlicher Aufwand, aber definitiv eine Option, wenn euch das FoV genauso stört wie mich.
Die Controller: Mein zweiter großer Wermutstropfen
Leider muss ich beim Thema Controller einen weiteren massiven Kritikpunkt anbringen. Die HP Reverb G2 nutzt die klassischen Windows Mixed Reality Controller, und die sind – um es vorsichtig auszudrücken – sehr klobig. Das kennt man von dieser Art von Controller, aber es ist nicht nur die Größe, die mich stört.
Batterieverbrauch und Haptik: Wo die G2 Federn lässt
Der wohl größte Nachteil ist der extreme Batterieverbrauch. Obwohl zwei AA-Batterien in jedem Controller stecken, sind sie bei mir nach etwa sechs Stunden leer. Das ist ein immenser Verschleiß und steht in krassem Gegensatz zu den Oculus Quest Controllern, die mit einer einzigen AA-Batterie ein Vielfaches länger halten. Das ist nicht nur lästig, sondern auf Dauer auch ein Kostenfaktor. Hinzu kommt, dass die Controller nicht besonders hochwertig wirken. Das Material fühlt sich billig an, besonders im Vergleich zu den Index Controllern, die einfach eine andere Liga sind.
Die Knöpfe sind zwar gut erreichbar und lassen sich auch blind ertasten, da sie leicht unterschiedliche Höhen haben. Aber die Thumbsticks sind für mich ein Ärgernis: Sie haben keine raue oder gummierte Oberfläche, sondern sind glatt. Das führt dazu, dass die Daumen gerade bei längeren Sessions oder schwitzigen Händen leicht abrutschen. Auch hier machen es die Index- und Quest-Controller mit ihren gummierten Oberflächen deutlich besser. Das haptische Feedback, also die Vibrationen, ist ebenfalls nicht besonders stark oder nuanciert, wie ich es von den anderen Brillen gewohnt bin.
Fehlende kapazitive Features und Hand-Tracking
Was mir aber am meisten fehlt und ein echter Rückschritt ist, sind die kapazitiven Fähigkeiten. Die Quest Controller erkennen zum Beispiel, wenn ich nur meinen Finger auf einen Button lege oder ihn vom Trigger nehme, um in VR eine Geste zu machen oder einen virtuellen Zeigefinger zu strecken. All diese feinen Interaktionsmöglichkeiten fehlen den G2 Controllern komplett. Und von den genialen Finger-Tracking-Möglichkeiten der Index Controllern, die meine einzelnen Fingerbewegungen im virtuellen Raum abbilden können, brauchen wir gar nicht erst reden. Das alles sucht man bei den G2 Controllern vergeblich. Für mich sind die Controller leider überhaupt nicht gelungen und ein klarer Minuspunkt der Brille.
Das Tracking der Controller: Eine frustrierende Erfahrung
Direkt an die Controller knüpft sich der nächste große Kritikpunkt: das Tracking. Die HP Reverb G2 setzt auf Inside-Out-Tracking mittels vier Kameras, die in der Brille verbaut sind. Das bedeutet, die Brille verfolgt die leuchtenden LEDs der Controller. Solange sich die Controller im direkten Sichtfeld der Frontkameras befinden, funktioniert das Tracking meistens zufriedenstellend. Aber wehe, man bewegt die Hände außerhalb dieses Bereichs – dann wird es schnell problematisch und frustrierend.
Blind Spots: Wo die Controller aufgeben
Nehmen wir ein paar Beispiele aus meinem Testalltag: Hält man die Controller vor die Brust, etwa um in einem Shooter die Waffe zu sichern oder sich zu ducken, dann bleiben sie einfach an der Stelle stehen, oder driften weg. Das Tracking wird sofort unterbrochen. Dasselbe passiert, wenn man die Hände vor das Gesicht hebt, wie es in manchen Spielen vorkommen kann. Auch über dem Kopf wird es schnell unzuverlässig. Wer gerne Kletterspiele zockt oder sich in VR viel bewegt und die Hände über den Kopf führt, wird hier schnell an Grenzen stoßen. Die Controller driften weg oder verschwinden komplett aus dem virtuellen Raum.
Besonders auffällig wird das Problem, wenn man die Controller sehr nah aneinander hält, beispielsweise beim Zielen mit einer Waffe in Half-Life: Alyx. Der vordere Controller wird dann oft nicht mehr richtig erkannt, bleibt hängen oder verschwindet. Das führt zu einem enormen Bruch in der Immersion und kann im Spiel extrem störend sein. Ich habe diese Tests in einem absolut ungestörten Raum durchgeführt, ohne äußere Einflüsse, und trotzdem waren die Ergebnisse enttäuschend. Für mich persönlich ist das Tracking leider nicht auf dem Niveau, das ich von einer modernen VR-Brille erwarte. Es ist möglich, damit zu spielen, aber man wird laufend durch abbrechende oder driftende Controller unterbrochen. Das ist sehr, sehr schade.
Erweiterung mit Lighthouse Tracking: Eine Option für Perfektionisten
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, das Tracking der G2 auf ein absolut perfektes Niveau zu heben: die Integration von Lighthouse Tracking. Das erfordert zwar einen gewissen Aufwand und vor allem zusätzliche Kosten, aber für Hardcore-Gamer und Perfektionisten ist es eine interessante Option. Man benötigt dafür die Valve Index Controller (aktuell rund 300 Euro), zwei Basisstationen (ca. 160 Euro pro Stück) und zwei spezielle USB-Dongles (etwa 25 Euro). Insgesamt belaufen sich die zusätzlichen Kosten auf rund 650 Euro. Mit einem Tool namens „OpenVR Space Calibrator“ kann man dann die Index Controller mit der G2 synchronisieren und erhält ein herausragendes Tracking. Das ist zwar ursprünglich nicht so vorgesehen, aber wer das bestmögliche Tracking mit der G2 haben möchte, kann diesen Weg gehen.
Leistungshunger: Die HP Reverb G2 braucht einen starken Rechner
Seid gewarnt: Die HP Reverb G2 ist ein echter Performance-Fresser! Das liegt zum einen an der unglaublich hohen Auflösung des Displays, zum anderen habe ich das Gefühl, dass Windows Mixed Reality generell nicht so gut optimiert ist wie andere VR-Plattformen. Ich habe oft das Gefühl, dass irgendwo Performance auf der Strecke bleibt.
High-End-Hardware an der Grenze
Das zeigt sich in meinen Tests deutlich. Ich habe die G2 mit meinem High-End-System getestet: einer RTX 3090 und einem Intel Core i9-10900K. Das ist im Grunde das Beste, was man derzeit bekommen kann! Und selbst mit dieser brachialen Leistung bin ich in anspruchsvollen Simulationen wie Project CARS 2 oder Digital Combat Simulator (DCS) unter die 90 FPS gefallen. Teilweise ging es sogar unter die 45 FPS, bei denen die Brille dann Frame-Reprojection nutzt, um fehlende Bilder zu interpolieren. Das ist krass und hat mich wirklich überrascht! Ich konnte die Spiele zwar immer noch gut spielen, aber ich kam eben nicht auf konstant hohe Bildraten.
Gerade für Simulationsfans, die oft auf diese Art von Spielen stehen, ist das ein entscheidender Punkt. Eine RTX 2080 würde ich persönlich schon als zu langsam für ein wirklich flüssiges und hochauflösendes Erlebnis in anspruchsvollen Titeln einstufen. Wenn ihr also die G2 in Betracht zieht, müsst ihr wissen: Die Brille mag preislich attraktiv sein, aber ihr braucht unbedingt einen sehr leistungsstarken Rechner, der nicht ganz so günstig ist. Das ist ein wichtiger Faktor, den man bei der Gesamtinvestition berücksichtigen sollte.
Hitzeentwicklung, Reinigung und IPD-Anpassung
Glücklicherweise gibt es auch hier wieder positive Aspekte zu berichten:
Keine Hitzkopf-Brille: Angenehme Temperaturen
Ein Thema, das oft untergeht, ist die Hitzeentwicklung. Ich habe die G2 über viele Stunden am Stück genutzt, und mir ist nichts Negatives aufgefallen. Die Brille wird nicht sonderlich warm, ganz im Gegenteil: Sie bleibt eigentlich sehr kühl am Kopf. Da scheint die Kühlung sehr gut gelöst zu sein, und man braucht keine Angst haben, dass der Kopf zusätzlich aufgeheizt wird. Das ist ein klarer Pluspunkt für lange Gaming-Sessions.
Einfache Reinigung und Modularität
Die Reinigung der G2 ist ebenfalls sehr gut gelöst. Die Zusammenarbeit mit Valve zeigt sich hier wieder positiv. Der magnetische Gesichtseinsatz lässt sich im Handumdrehen entfernen, und der Schaumstoff kann problemlos ausgewaschen werden. Auch die Linsen und alle anderen Teile sind gut zugänglich. Das ist ein großer Vorteil, wenn man viel schwitzt oder die Brille hygienisch sauber halten möchte. HP hat hier wirklich an den Benutzer gedacht! Man kann auch die Kopfhörer einfach abschrauben. Es ist sogar denkbar, dass von Drittherstellern noch dünnere Gesichtseinsätze kommen, die das FoV verbessern – die Basis dafür ist schon da.
Stufenlose IPD-Anpassung: Ein Segen mit Tücken
Die stufenlose IPD-Anpassung (Augenabstand) über einen Slider an der Unterseite der Brille ist eine hervorragende Funktion. Das ist bei VR-Brillen immer wünschenswert, da jeder Mensch einen individuellen Augenabstand hat und eine korrekte Einstellung für ein scharfes Bild unerlässlich ist. Die G2 deckt hier einen guten Bereich ab, ich würde sagen zwischen 60 und 70 mm IPD. Allerdings muss ich hier erneut auf das Sichtfeld-Problem zurückkommen. Wenn man, so wie ich, einen sehr geringen IPD von unter 60 mm hat, dann hat die IPD-Einstellung einen starken Einfluss auf das FoV. Man kann dann noch deutlicher das Gefühl haben, durch Klopapierrollen zu schauen. Für Menschen mit einem sehr weiten IPD (über 70 mm) kann es wiederum passieren, dass die Ränder des Displays nicht mehr ganz so scharf wirken. Aber die Möglichkeit zur Anpassung an sich ist Gold wert.
Brillenträger-Freundlichkeit, Anschlüsse und Audio
Hier sind noch ein paar Details, die im Alltag wichtig sind:
Platz für Brillenträger: Keine Sorge um eure Sehhilfe
Als Brillenträger muss man sich bei der HP Reverb G2 keine Sorgen machen. Ich habe sowohl eine normale als auch eine etwas größere Brille getestet, und beide passen problemlos darunter. Sie berühren weder die Linsen noch den Rahmen in störender Weise. Es ist genug Platz vorhanden, und auch hier kommt nicht zusätzlich Licht herein. Das ist wirklich gut gelöst und ein wichtiger Punkt für viele von uns.
Anschlüsse: Das Wesentliche, aber ohne Extras
Die G2 wird über einen DisplayPort-Anschluss und ein USB-C-Kabel an den PC angeschlossen. Ein Adapter von USB-C auf normales USB ist dabei, falls euer PC keinen USB-C-Port hat. Zusätzlich benötigt man natürlich den Stromanschluss für das Netzteil, das an die kleine Box im Kabelstrang angeschlossen wird. Was mir allerdings fehlt, sind zusätzliche Anschlüsse am Headset selbst. Es gibt keinen USB-Anschluss für externe Lüfter oder Zubehör und – ganz wichtig – keinen Klinkenstecker-Anschluss. Das bedeutet, ihr könnt euer liebstes kabelgebundenes Headset nicht direkt an die Brille anschließen. Ihr seid auf die integrierten Kopfhörer oder Bluetooth-Alternativen angewiesen. Das sollte man wissen.
Audio: Top-Sound, Flop-Mikrofon
Der Sound der integrierten Kopfhörer ist einfach fantastisch! Die Kopfhörer sind abnehmbar und lassen sich schön justieren. Sie schweben wie bei der Valve Index über den Ohren, ohne direkt aufzuliegen, was den Tragekomfort erhöht und für eine tolle Klangkulisse sorgt. Die Klarheit des Sounds ist hervorragend, und mir würde im Traum nicht einfallen, diese Kopfhörer abzumontieren, um eigene zu verwenden. Der Sound ist wirklich sehr gut gelungen.
Leider kann ich das vom Mikrofon nicht behaupten. Hier scheint etwas schiefgelaufen zu sein. Die Sprachqualität ist leider nicht gut, wie ihr auch im Transkript gehört habt. Es klingt kratzig, manchmal übersteuert es, und es ist einfach nicht auf dem Niveau der Index oder vieler anderer VR-Headsets. Für Multiplayer-Spiele, in denen klare Kommunikation wichtig ist, ist das ein echter Wermutstropfen. Für mich persönlich als YouTuber ist das sogar ein Ausschlusskriterium, um die Brille für meine Videos zu nutzen, da die Audioqualität meiner Aufnahmen absolut stimmen muss. Wer also streamen oder hochwertige Aufnahmen machen möchte, muss hier auf ein externes Mikrofon zurückgreifen. Schade, da hätte man sicherlich mehr rausholen können.
Mobilität und Reinigung: Praktische Aspekte für den Alltag
Abschließend noch zwei Worte zu praktischen Überlegungen:
Mobilität: Einfach mitnehmen und loslegen
Das Thema Mobilität ist bei der G2 relativ gut gelöst. Da sie auf Inside-Out-Tracking setzt, benötigt man keine externen Basisstationen oder Sensoren, die man aufstellen oder an die Wand schrauben müsste. Ihr packt einfach das Headset, die Controller und den Power-Adapter ein, und könnt sie bei Freunden, die ebenfalls einen PC haben, anschließen und loslegen. Das ist natürlich nicht so autark und unkompliziert wie bei einer Oculus Quest 2, die komplett ohne PC funktioniert. Aber im Vergleich zu anderen PC-VR-Brillen, die externe Tracking-Hardware benötigen, ist die G2 hier definitiv im Vorteil.
Reinigung: Kinderleicht und hygienisch
Ich habe es bereits kurz angeschnitten, aber die Reinigung der G2 verdient noch einmal eine Erwähnung. Der magnetische Gesichtseinsatz lässt sich im Handumdrehen entfernen, und der Schaumstoff kann problemlos ausgewaschen werden. Auch die Linsen und alle anderen Teile sind gut zugänglich. Das ist ein großer Vorteil, wenn man viel schwitzt oder die Brille hygienisch sauber halten möchte. HP hat hier wirklich an den Benutzer gedacht.
Fazit: Für wen ist die HP Reverb G2 wirklich geeignet?
Kommen wir zum großen Finale, meinem persönlichen Fazit zur HP Reverb G2. Ich fasse die wichtigsten Punkte noch einmal für euch zusammen:
Pro-Argumente für die G2:
- Hervorragender Komfort und gutes Gewicht
- Gestochen scharfes Display mit tollen Farben und kaum Screen-Door-Effekt
- Sehr gute Kompatibilität mit SteamVR und Oculus-Spielen (via Revive)
- Exzellenter Sound der integrierten Kopfhörer
- Einfaches Setup und gute Mobilität (im PC-VR-Bereich)
- Leichte Reinigung und modulare Bauweise
- Stufenlose IPD-Anpassung
Kontra-Argumente der G2:
- Frustrierendes Controller-Tracking mit vielen Blind Spots
- Kleines Sichtfeld (FoV), das ich persönlich als sehr einschränkend empfinde (besonders bei geringem IPD)
- Geringe Batterielaufzeit und minderwertige Haptik der Controller
- Schlechtes Mikrofon
- Extrem hohe Performance-Anforderungen an den PC
Für wen ist die HP Reverb G2 also am Ende gedacht? Für mich persönlich ist sie kein „Heiliger Gral der VR“. Sie hat ihre Stärken und Schwächen, die man klar abwägen muss. Ich sehe die G2 vor allem als eine Brille für eingefleischte Simulationsfans – also Liebhaber von Racing Simulationen, Flugsimulationen und allem, was man primär im Sitzen und ohne viel Controller-Einsatz spielt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass ihr einen größeren IPD habt (idealerweise über 61-62 mm), sodass das Sichtfeld nicht zu stark eingeschränkt wird, und natürlich einen sehr leistungsstarken PC, um die hohe Auflösung flüssig darzustellen.
Wenn ihr diese Voraussetzungen erfüllt und das geringere Sichtfeld sowie das Controller-Tracking für euch keine Dealbreaker sind, dann könnt ihr mit dem gestochen scharfen Display und dem hervorragenden Komfort ein wirklich intensives Simulationserlebnis genießen. Für alle anderen, die actionreiche Spiele wie Shooter lieben, präzises und weitläufiges Controller-Tracking benötigen oder ein maximal immersives, weites Sichtfeld bevorzugen, gibt es in meinen Augen passendere Alternativen.
Was sind deine Gedanken zur HP Reverb G2? Hast du ähnliche oder vielleicht ganz andere Erfahrungen gemacht? Ich bin unglaublich gespannt auf euer Feedback und eure Meinungen in den Kommentaren! Lasst uns diskutieren, welche VR-Brille für wen am besten geeignet ist und welche Themen ich als Nächstes für euch unter die Lupe nehmen soll. Bis zum nächsten Mal in der virtuellen Realität, dein Thomas von VoodooDE VR!