Syberia VR im Test: Ein atmosphärisches, aber fehlerbehaftetes Abenteuer auf Meta Quest 3/3S
Das original Syberia, ein 2002 veröffentlichtes Point-and-Click-Adventure, war bekannt für seine einzigartige Melancholie, charmante Kunstrichtung und komplexen Rätsel. Mit Syberia VR für Meta Quest 3/3S wagt sich Virtuallyz Gaming an eine Neuinterpretation dieses Klassikers, die von Grund auf für Virtual Reality entwickelt wurde.
Die Welt von Benoît Sokal in VR
Das VR-Remake fängt die Magie des Originals in weiten Teilen ein. Die wunderschönen und atmosphärischen Umgebungen, von kopfsteingepflasterten Gassen bis hin zu alternden Werkstätten, werden mit Sorgfalt gerendert. Die spezifische Mischung aus Trostlosigkeit und Exzentrizität, die den Kunststil des verstorbenen Schöpfers Benoît Sokal auszeichnete, kommt in VR besonders zur Geltung. Charaktere wie die Automaten wirken in der physischen VR-Umgebung unheimlicher als je zuvor. Auf der Quest 3S zeigt Syberia VR beeindruckende dramatische Beleuchtung und malerische Details.
Handlung und Immersion
Spieler übernehmen die Rolle der Anwältin Kate Walker, die in einem französischen Dorf ankommt, um den Verkauf einer Automatenfabrik abzuschließen. Die Suche nach dem verschwundenen Erben Hans Voralberg führt sie auf eine weitreichende Reise quer durch Europa, gefüllt mit Rätseln und einer tiefen Faszination für prähistorische Mammuts. Die VR-Umsetzung ermöglicht es, die Welt auf eine neue Weise zu erleben.
Technische Herausforderungen und Mängel
Trotz der visuellen Qualität und der liebevollen Gestaltung der Welt leidet Syberia VR unter mehreren technischen Problemen. Der Testbericht erwähnt auffälliges Nachladen von Texturen, besonders in der Ferne, und Abschnitte, die erst nach dem Hinsehen auftauchen. Schwerwiegender sind jedoch die häufigen und spielzerstörenden Bugs. Ein Beispiel ist ein verbuggter Schlüssel in einem Heckenlabyrinth, der nicht verwendet werden konnte und zum Neustart des Spiels zwang. Auch das Soft-Locken von Quests, wenn Charaktere nach Dialogen einfrieren, wird beschrieben.
Bewegung und Komfort
Die Navigation durch die VR-Welt wird durch eine sehr langsame Gehgeschwindigkeit und eingeschränkte Bewegungsoptionen erschwert. Ein Sprint ist nur durch das Halten des linken Analogsticks möglich, ohne eine Toggle-Option. Drehoptionen sind auf Snap-Turning beschränkt, was im Vergleich zu modernen VR-Titeln als archaisch empfunden wird. Obwohl ein Hybrid-Steuerungsschema mit Teleportation vorhanden ist, wird das flüssige Erkunden der Umgebungen durch diese Einschränkungen behindert. Komforteinstellungen sind zwar vorhanden (Hand, Position, Bewegungsarten, Vignetten-Intensität), die grundsätzlichen Bewegungsprobleme bleiben jedoch bestehen.
Sounddesign als Stärke
Ein unbestreitbares Highlight des Spiels ist die Soundkulisse. Die Musik wird als bezaubernd beschrieben, eine Mischung aus melancholischem Klavier und luftigen Streichern. Dazu kommen Umgebungsgeräusche wie schleifendes Metall, Zahnradgeräusche und das Rumpeln von Zügen, die eine dichte Atmosphäre schaffen. Die Sprachausgabe, insbesondere die Darstellung von Kate und den "unerträglichen" Nebencharakteren, ist exzellent und trägt maßgeblich zur Immersion bei.
Fazit des Tests
Syberia VR wird als ein wunderschönes, atmosphärisches und fesselndes Spiel beschrieben, das die einzigartige Vision von Benoît Sokal bewahrt und es ermöglicht, seine Spielwelten intensiver als je zuvor zu bewohnen. Die wiederkehrenden, spielzerstörenden Bugs und die Mängel bei der Bewegung und den Komforteinstellungen beeinträchtigen jedoch das Spielerlebnis erheblich. Der Tester deutet an, dass das Spiel bei Behebung dieser Probleme eine höhere Bewertung erhalten würde. Es bleibt zu hoffen, dass Patches diese technischen Schwachstellen beheben, um das volle Potenzial dieses einzigartigen VR-Abenteuers auf der Meta Quest auszuschöpfen.
Welche Aspekte eines VR-Spiels sind für euch entscheidend, damit ihr über technische Mängel hinwegsehen könnt?
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