Willkommen zurück, meine lieben VR-Enthusiasten! Mein Name ist Thomas, und ihr seid hier bei VoodooDE VR – dem Ort für knallharte und ehrliche Reviews aus der Welt der Virtual Reality. Heute spreche ich über ein Headset, das in den letzten Wochen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und bei mir gemischte Gefühle hinterlassen hat: die HTC Vive XR Elite. Als ich sie das erste Mal in den Händen hielt, war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Ein XR-Headset, das sowohl standalone als auch am PC funktioniert? Das klingt nach der eierlegenden Wollmilchsau der VR-Welt! Aber wie so oft trügt der Schein, und meine Erfahrungen waren eine echte Achterbahnfahrt der Emotionen. Lasst mich euch mit auf meine persönliche Reise nehmen und erzählen, was die Vive XR Elite wirklich kann – und wo sie mich persönlich leider enttäuscht hat.
Der erste Eindruck: Unboxing und mein Bauchgefühl
Das Unboxing ist ja immer so ein Ritual, nicht wahr? Der Karton der HTC Vive XR Elite fühlt sich an wie recyceltes Papier, sehr organisch, was ich eigentlich ganz gut finde. Im Inneren warteten dann mehrere kleine Pakete auf mich. Das ist immer ein bisschen wie Weihnachten. Neugierig habe ich mich durch die einzelnen Boxen gearbeitet.
Der Inhalt der Box: Kabel, Papiere und mehr
Im Paket 2 fand ich ein USB-C-Kabel und ein weiteres Strap. Ja, genau, ein weiteres Strap – dazu später mehr, denn das hat eine interessante Geschichte. Und natürlich, die ewigen Begleiter jedes neuen Geräts: die Sicherheitshinweise und Anleitungen. Seien wir mal ehrlich, wer von euch liest sich diese Dinger wirklich komplett durch? Ich nicht, und ich wette, ihr auch nicht! Ansonsten gab es noch ein USB-C auf USB-A-Kabel, wahrscheinlich zum Aufladen der Controller.
Erste Berührung: Controller und Akku
Die Controller haben mich überrascht. Sie sind ziemlich lang, länger als ich es von anderen VR-Controllern gewohnt bin, aber sie fühlen sich auf den ersten Griff erstaunlich gut an. Die Trigger- und Grip-Tasten sind da, ebenso wie die Standard-Buttons A, B, X, Y und das Menü. Unten entdeckte ich einen USB-C-Anschluss, was darauf hindeutet, dass fest verbaute Akkus integriert sind – schade, ich mag wechselbare Batterien ja immer etwas lieber. Aber die Haptik ist wirklich gelungen. Dann kam der Akku zum Vorschein, ein ziemlich massives und schweres Teil. Aber keine Sorge, der kommt ja an den Hinterkopf und soll als Gegengewicht dienen. Das Stellrad zum Anpassen des Headstraps ist auch direkt integriert – clever gelöst.
Das Headset selbst – Klein, aber oho?
Und dann war da das Herzstück: Das Headset selbst. „Oh, ist das klein! Wie süß!“ war mein erster Gedanke. Aber schnell folgte ein mulmiges Gefühl. Diese kleinen Linsen! Sofort dachte ich an das Sichtfeld und ahnte Böses. Man kann die Dioptrien direkt am Headset einstellen, was ich genial finde – dazu später noch ausführlicher. Fünf Kameras sind verbaut, drei vorne und zwei an den Seiten, was auf ein solides Inside-Out-Tracking hoffen lässt. Der Ein-/Ausschaltknopf ist da, und eine Kabelhalterung. Aber als ich es mir so in der reinen Brillenform aufsetzte… uff. Ganz schön unbequem und viel Lichteinfall. Ich hoffte inständig, dass sich das im späteren Test noch bessern würde.
Design und Tracking: Ästhetik trifft Funktion
Reden wir über das Design. Ich finde, die HTC Vive XR Elite sieht schon cool aus, irgendwie wie riesengroße Augen, sehr futuristisch. Aber natürlich ist das reine Geschmackssache. Was zählt, ist die Funktion. Mit ihren insgesamt fünf Kameras (drei vorne, zwei an den Seiten) setzt sie auf Inside-Out-Tracking, was heutzutage Standard ist und erstaunlich gut funktioniert, wie sich noch zeigen sollte. Das Gesichtspolster ist aus Stoff und abnehmbar, was die Reinigung erleichtert, aber auch sehr schmal geraten ist. Die Linsen sind klein, und man kann sie für die Dioptrien-Anpassung drehen. An den Seiten gibt es Soundschlitze für den integrierten Audioausgang. Der Headstrap ist aus stabilem Plastik, fühlt sich wertig an. Der IPD (Pupillendistanz) lässt sich über einen Schieberegler unten anpassen, und Lautstärkeregler sind ebenfalls vorhanden. Das dünne, labbrige Kabelhalterungs-Addon musste ich selbst anbringen, was ich etwas merkwürdig fand.
Variabilität: Von Headset zu Brille
Das wirklich clevere Designmerkmal ist die Modularität: Man kann die Bügel des Headstraps einfach abknöpfen und die Brille in eine reine „Brillenform“ verwandeln. Dann braucht man allerdings eine externe Stromquelle, um sie zu betreiben. Das Design ist wirklich schick und gefällt mir eigentlich ganz gut – die Anpassungsfähigkeit ist ein Pluspunkt.
Komfort und Ergonomie: Meine persönliche Achillesferse
Oh je, das Thema Komfort und Gewicht ist für mich persönlich ein ganz entscheidender Punkt bei jedem VR-Headset, und hier muss ich leider direkt mit der Tür ins Haus fallen. Fangen wir aber erstmal mit den Zahlen an, denn die klingen auf dem Papier wirklich fantastisch. In der reinen Brillenform, also ohne den Headstrap hinten, wiegt die Vive XR Elite gerade mal federleichte 278 Gramm. Das ist wirklich kaum spürbar, als hätte man fast nichts auf dem Kopf. Mit dem kompletten Headstrap und dem Akku am Hinterkopf kommt sie auf 611 Gramm, was ebenfalls ein hervorragender Wert ist – immer noch deutlich leichter als viele Konkurrenten und absolut im guten Bereich. Das Gewicht an sich ist also überhaupt kein Problem, da gibt es nichts zu meckern.
Das Facial Interface: Ein echtes Problem für mich
Doch dann kommt das große Aber, und das ist ein ganz persönliches Empfinden, das ihr natürlich bei euch selbst testen müsst. Als ich die HTC Vive XR Elite das erste Mal aufgezogen habe, dachte ich: „Moment mal, was ist das denn für ein Gefühl?“ Es war schlichtweg mega unbequem! Und das liegt hauptsächlich an diesem Facial Interface. Dieses Ding ist einfach viel zu klein für mein Gesicht, zu schmal, zu wenig Auflagefläche. Es sitzt nur auf wenigen, bestimmten Punkten auf meinem Gesicht und übt dort einen unerträglichen Druck aus. Ich hatte nach kurzer Zeit extreme Druckstellen, die nicht nur unschön aussahen (ich hab da auch ein Foto gemacht, das sprechende Abdrücke von der Nase und Stirn zeigte), sondern auch wirklich schmerzten. So kann ich beim besten Willen nicht länger als 15 Minuten spielen, ohne dass es zur Qual wird. Das ist für mich ein absolutes Gräuel!
In der reinen Brillenform, also wenn das Gewicht nur vorne auf dem Gesicht lastet, ist es noch schlimmer. Das drückt dann komplett auf Nase und Stirn, und da fehlt einfach jedes Gegengewicht. Ich habe wirklich die Hoffnung, dass es von Drittherstellern wie VR Cover oder durch 3D-Druck-Mods eine breitere, komfortablere Alternative geben wird. Vielleicht liegt es an der Form, da HTC ja eher im asiatischen Raum verankert ist und dort eventuell andere Gesichtsformen verbreiteter sind, aber für meinen europäischen Schädel ist das Original-Interface eine Katastrophe. Ich muss es so fest anziehen, um den Lichteinfall an den Seiten zu minimieren – dazu komme ich gleich noch detaillierter –, dass es nur noch unbequemer wird.
Der Headstrap: Besser, aber noch nicht gut genug
Auch mit dem Headstrap, der ja eigentlich als Gegengewicht dient, ist es nur eine Ecke besser. Ich musste das Stellrad bis zum Anschlag aufdrehen, damit ich die Brille überhaupt aufsetzen konnte. Und selbst dann sehe ich an den Seiten immer noch meinen kompletten Raum, was die Immersion massiv stört. Das Ding musste ich so festzurren, dass es wieder unangenehm wurde, nur um einigermaßen dicht zu sein. Dieser obere Strap, der nachträglich in der Packung zu liegen schien, hat zwar ein wenig geholfen, aber das Grundproblem des Facial Interfaces bleibt bestehen. Für mich ist der Komfort der HTC Vive XR Elite leider ein absoluter Daumen nach unten. Ich hätte mir gewünscht, dass man damit stundenlang abtauchen kann, aber das ist für mich so einfach nicht drin.
Display und Linsen: Pixel, Farben und der Blick durchs Schlüsselloch
Das Display ist zweifellos einer der wichtigsten Punkte bei jeder VR-Brille. Die Vive XR Elite bietet eine Auflösung von 1920 x 1920 Pixel pro Auge bei 90 Hz. Diese Zahlen hauen einen heutzutage nicht mehr vom Hocker. Sie sind zwar etwas besser als bei der Meta Quest Pro, aber schlechter als bei der Playstation VR2. Persönlich hat mich das Vorhandensein einzelner Pixel nicht massiv gestört – nach ein paar Sekunden war das für mich vergessen, da ich mich auf das Spielgeschehen konzentrierte. Allerdings sind 90 Hz heutzutage eher am unteren Ende des Spektrums angesiedelt, wenn nicht sogar leicht darunter. Ein schnelleres Display hätte der Immersion sicherlich gutgetan.
Farbwiedergabe und Schwarzwerte
Bei den Farben hatte ich das Gefühl, dass sie etwas ausgewaschen wirken, nicht so lebendig und knackig wie bei anderen Headsets, die ich getestet habe. Das hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Die Schwarzwerte waren okay, aber da es sich um ein LC-Display handelt, erreichen sie natürlich nicht die Tiefe und den Kontrast eines OLED-Displays, das echte Schwarztöne darstellen kann. Insgesamt ist das Display nicht katastrophal, aber es ist auch weit davon entfernt, mich wirklich zu begeistern. Im Vergleich zu einer Pimax Crystal, die ich auch testen durfte, ist das hier in Sachen Bildqualität schlichtweg kein Vergleich, da liegen Welten dazwischen. Für Half-Life: Alyx war es annehmbar, aber eben auch nicht mehr.
Linsendesign und seine Auswirkungen
Was die Linsen angeht, gab es Licht und Schatten. Der Sweet Spot und die Edge-to-Edge Clarity, also die Schärfe über das gesamte Sichtfeld hinweg, haben mich positiv überrascht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es an den Seiten unscharf wurde, was ich bei anderen Brillen schon oft kritisiert habe. Das ist ein individueller Punkt, der stark von der Kopfform abhängt, aber für mich war das hier in Ordnung.
Doch dann kam der Wermutstropfen: der Lichteinfall. Wie schon beim Komfort erwähnt, kam an den Seiten und besonders unten so viel Licht herein, dass ich meine komplette Umgebung sehen konnte. Das stört die Immersion massiv. Und noch schlimmer: die God Rays. Besonders bei dunklen Hintergründen mit hellem Text oder anderen hellen Elementen gab es starke Spiegelungen und Lichtstrahlen in den Linsen. Das hat mich überhaupt nicht begeistert und zeugt von keinem optimalen Linsendesign. Die Linsen sind meiner Meinung nach einfach zu klein.
Mein Sichtfeld-Horror: Der Blick durch Klorollen
Und das führt uns zum wohl größten Negativpunkt für mich persönlich: das Sichtfeld (Field of View). Als ich die Brille das erste Mal aufsetzte, wusste ich sofort: „Das kann nichts werden!“ Mein Bauchgefühl bestätigte sich leider. Ich hatte mit der Vive XR Elite ein vertikales Sichtfeld von 90 Grad und ein horizontales Sichtfeld von 84 Grad. Leute, das ist für mich eine Katastrophe! Besonders im horizontalen Bereich fühlte es sich an, als würde ich durch zwei Klorollen schauen. Da kann das Display noch so gut sein (was es ja nicht mal ist), ich würde mir das nicht antun. Es war sogar noch einen Ticken schlechter als bei der Varjo Aero, die bei mir schon ein geringes Sichtfeld hatte. Das ist für mich ein absolutes Ausschlusskriterium, obwohl ich weiß, dass das extrem individuell ist und bei euch anders aussehen kann. Manche stört das weniger, für mich ist es entscheidend. Und auch hier gilt: Das schlechte Facial Interface trägt seinen Teil dazu bei. Wenn man es abnimmt (was aber extrem unbequem wird), verbessern sich die Werte marginal, sind aber immer noch nicht bahnbrechend. Das mitgelieferte Facial Interface ist für meinen Kopf eine Schande und versaut das meiste.
Setup und Software: Ein leichter Einstieg mit Haken
Das Setup der HTC Vive XR Elite ist erfreulich unkompliziert. Man setzt die Brille auf, wird aufgefordert, die „Vive Manager App“ auf dem Handy herunterzuladen, verbindet die Brille mit dem WLAN und kann dann die nötigen Einstellungen vornehmen. Das Anbringen des Straps, die Dioptrien-Einstellung – alles wird gut erklärt. Auch die Einrichtung des Spielbereichs, ähnlich wie bei anderen Headsets, funktioniert reibungslos. Wenn ihr eine Raumfläche haben wollt, zeichnet ihr sie einfach auf dem Boden ein. Sehr intuitiv und gut gemacht. Von der Home-Umgebung aus startet man dann die installierten Apps. Ich muss sagen, das Setup ist wirklich gelungen und einfach zu handhaben.
Der Standalone Store: Ausbaufähig und limitiert
Doch dann kommt der Store… und der ist leider, das muss ich ganz ehrlich sagen, armselig. Ja, es gibt ein paar bekannte Titel wie Unplugged oder Gadget Here, aber insgesamt ist die Auswahl extrem begrenzt. Kategorien wie „actionreich“ oder „Spielhalle“ offenbaren Spiele, bei denen man sich fragt, ob man die wirklich für den Preis der Brille zocken möchte. Selbst „Green Hell“ als größter Titel reißt es nicht raus. Auch der separate „Viveport“ bietet nicht wirklich viel mehr Glanzstücke. Ich muss sagen, der Standalone Store der HTC Vive XR Elite kann in keinster Weise mit dem Umfang und der Qualität des Quest-Standalone-Stores mithalten. Für eine Brille in dieser Preisklasse ist das einfach zu wenig. Ich vermute, dieser Store ist eher für Business-Anwendungen gedacht, wo Firmen eigene Apps entwickeln und nutzen. Für den Consumer-Markt ist das leider ein klares „Nein“.
Controller, Tracking und Features: Licht und Schatten
Die Controller: Lang, aber gut in der Hand
Die Controller der Vive XR Elite sind ziemlich standardmäßig, aber wie schon beim Unboxing erwähnt, sind sie sehr lang. Das hat mich anfangs irritiert, da das Headset selbst so kompakt ist. Aber überraschenderweise liegen sie hervorragend in meiner großen Hand. Die Druckpunkte der Tasten sind gut, und ich hatte keine Probleme. Das einzige, was mir aufgefallen ist: Die Trigger-Tasten sind schon recht laut beim Drücken, aber das ist nur ein kleines Detail. Die Akkulaufzeit scheint ewig zu sein; ich musste sie während meiner gesamten Testphase nicht einmal aufladen. Leider sind die Akkus fest verbaut, man muss sie also per USB-C aufladen. Aber insgesamt: Die Controller gefallen mir gut.
Hand Tracking: Überraschend solide
Das Hand Tracking funktioniert erstaunlich gut. Ich konnte meine Hände problemlos im virtuellen Raum bewegen, Objekte greifen und mit Menüs interagieren. Es reagierte präzise und zuverlässig, auch wenn man alles etwas langsamer machen muss, als mit Controllern. Ich würde sagen, es steht dem Hand Tracking anderer führender Headsets, wie zum Beispiel der Meta Quest, in nichts nach. Das ist wirklich gut gelungen.
Eye- und Face Tracking: Fehlende Module
Ein Wermutstropfen: Eye-Tracking und Face-Tracking sind bei der Standard-Version der Vive XR Elite nicht dabei. Dafür benötigt man ein separates Modul, das dann wohl in den internen USB-C-Port gesteckt wird. Leider konnte ich dieses Modul weder testen noch bestellen, daher kann ich dazu keine Aussage treffen. Ich gehe davon aus, dass es, wenn verfügbar, ordentlich funktionieren wird, aber es ist schade, dass man es extra kaufen muss.
Pass-Through Kameras: Bunt, aber körnig
Die Pass-Through Kameras lassen sich durch zweimaliges Drücken des Ein-/Ausschalterknopfes aktivieren. Das Bild ist farbig, was super ist, aber leider auch ziemlich krisselig und unscharf. Für die Orientierung im Raum oder um kurz aufs Handy zu schauen, reicht es aus. Aber eine gestochen scharfe Ansicht, wie man sie sich wünschen würde, gibt es hier nicht. Zudem ist das Bild rein 2D; einen Tiefensensor für echtes 3D-Passthrough gibt es anscheinend nicht. Für den Preis der Brille hätte ich mir hier etwas Besseres gewünscht, aber sie sind immerhin brauchbar.
Hitzeentwicklung und Lüfter: Ein störendes Detail
Die Brille selbst wird nicht übermäßig warm, aber der Lüfter im Inneren ist ein echter Nervfaktor. Manchmal springt er an und macht ein Geräusch, das mich zunächst glauben ließ, mein PC würde lärmen. Es ist ein ziemlich nerviger, pfeifender Ton, der die Immersion stört. Zwar gibt es Brillen, die noch lauter sind, aber dieser Lüfter hat mich schon gestört und ich finde, das hätte man besser lösen können. Das ist zwar kein K.o.-Kriterium, aber definitiv ein Punkt, der auf die Negativseite gehört.
Der Sound und das Mikrofon: Eine enttäuschende Combo
Der Sound, der aus diesen kleinen Schlitzen an den Seiten kommt, ist leider, um es freundlich auszudrücken, Käse. Er ist blechern, und es fehlt ihm an jeder Dynamik und Fülle. Selbst die Lautsprecher der Meta Quest 2 klingen da deutlich besser und druckvoller. Und das Schlimmste: Es gibt keinen Klinkenstecker-Anschluss! Ich kann mein eigenes, kabelgebundenes Headset nicht anschließen, was für mich ein massiver Nachteil ist, da der integrierte Sound einfach schlecht ist. Ob Bluetooth-Headsets funktionieren, konnte ich mangels eines solchen nicht testen, aber die fehlende Klinkenbuchse ist ein echtes Ärgernis.
Das Mikrofon hingegen hat mich positiv überrascht. HTC hatte in der Vergangenheit nicht gerade den Ruf, gute Mikrofone zu verbauen – ganz im Gegenteil. Aber diesmal ist es in Ordnung. Ich habe einen kurzen Test gemacht (Pop-Geräusche, schreien), und die Qualität ist absolut brauchbar. Es kommt zwar nicht an die Qualität einer Valve Index oder Samsung Odyssey heran, aber es ist weit entfernt von den gruseligen Mikrofonen früherer HTC-Headsets. Keine starken Pop-Geräusche mehr, gute Sprachverständlichkeit. Hier hat HTC dazugelernt, und das Mikrofon kann ich auf die positive Seite schreiben.
PC VR Streaming: Potenzial mit Stolpersteinen
Für PC VR Streaming benötigt man die „Vive Desktop Streaming App“, ein kleines Tool, das die Brille mit dem PC verbindet. Das Kurioseste dabei: Man muss einen QR-Code auf dem Monitor mit der VR-Brille abscannen. Das hat beim ersten Mal eine halbe Stunde nicht funktioniert, und ich war kurz davor, die Wände hochzugehen! Eine solch umständliche Methode habe ich noch nie erlebt. Normalerweise gibt man einen Code ein oder es verbindet sich direkt. Aber irgendwann klappte es dann doch.
SteamVR ließ sich dann nur starten, wenn ich es direkt aus der Brille heraus initiierte; vom PC aus ging es nicht. Auch das fand ich merkwürdig und umständlich. Als es dann lief, habe ich natürlich Half-Life: Alyx und andere PC-VR-Spiele gezockt. Es war okay, aber nicht überragend. Ich hatte immer wieder kurze Aussetzer, das Bild wurde für eine Viertelsekunde schwarz. Das reißt einen komplett aus der Immersion. Zwar hoffe ich, dass solche Dinge mit zukünftigen Updates behoben werden, da alles noch recht neu ist, aber andere VR-Brillen beherrschen das PC VR Streaming schon jetzt deutlich besser. Es funktioniert, ja, aber mit Abstrichen und nervigen Unterbrechungen.
Ein absolutes Highlight: VR für Brillenträger
Kommen wir zu einem Feature, das die HTC Vive XR Elite wirklich von der Masse abhebt und das mich persönlich tief beeindruckt hat, auch wenn ich selbst keine Brille trage: die integrierte Dioptrien-Einstellung. Das ist ein absoluter Game Changer!
Die integrierte Dioptrien-Einstellung: Genial für Brillenträger
Ihr könnt die Dioptrienzahl für jedes Auge separat einstellen, und das funktioniert von 0 bis -6. Das ist einfach genial! Sobald man den kleinen Drehregler an der Unterseite der Brille bewegt, wird eine Anzeige eingeblendet, die euch hilft, die Werte so einzustellen, bis die vertikalen Linien scharf sind. Man muss also seine normale Brille überhaupt nicht mehr unter dem VR-Headset tragen! Kein lästiges Verrutschen, kein Beschlagen, keine Druckstellen. Das ist ein Traum für jeden Brillenträger. Ich wünschte, dieses Feature wäre bei jedem VR-Headset Standard. Hier hat HTC wirklich Glanzleistung bewiesen – eine absolute 1A mit fünf Sternen! Das ist der größte Pluspunkt der Brille und ein starkes Argument, wenn ihr selbst Brillenträger seid.
Akkulaufzeit und Anschlüsse: Kurzlebig und limitiert
Die Akkulaufzeit ist ein zweischneidiges Schwert. Die Controller halten wirklich ewig, ich schätze locker 15 bis 17 Stunden, bevor sie per USB-C aufgeladen werden müssen. Das ist top! Die Brille selbst hingegen hält mit ihrem dicken Akku am Hinterkopf leider nur maximal zwei Stunden. Das ist nicht viel und bedeutet, dass man bei längeren Sessions eine Powerbank anschließen oder das Hot-Swap-Feature nutzen muss. Ja, man kann den Akku im laufenden Betrieb abnehmen und einen vollen Akku anstecken, aber das setzt voraus, dass man mehrere Akkus kauft. Und da wir ja wissen, dass HTC-Zubehör nicht günstig ist, dürfte das ins Geld gehen. Insgesamt ist die Akkulaufzeit der Brille eher enttäuschend.
Bei den Anschlüssen gibt es ebenfalls Überraschungen. Ein USB-C-Anschluss für Strom und PC-VR-Verbindung ist vorhanden. Der Akku hat einen separaten USB-C-Ladeport. Bluetooth und WiFi sind natürlich integriert. Unter dem abnehmbaren Cover befindet sich ein weiterer USB-C-Anschluss, der vielleicht für zukünftige Add-ons gedacht ist. Was mich aber wirklich ärgert: Es gibt keinen Klinkenstecker-Anschluss für Kopfhörer! Das ist für ein Gerät dieser Preisklasse ein echtes Manko, zumal der integrierte Sound, wie bereits erwähnt, schlecht ist. Man ist also auf den integrierten Sound oder eventuell Bluetooth-Kopfhörer angewiesen, was ich sehr schade finde.
Der Preis: Ein harter Brocken
Kommen wir zu einem Punkt, der vielen von euch die Kinnlade herunterklappen lassen wird: der Preis. Wir kennen HTC und ihre Preispolitik, und ich habe nichts Günstiges erwartet. Aber 1399 Euro für die HTC Vive XR Elite sind schon eine Hausnummer! Crazy, oder? Das ist wirklich ein stolzer Preis. Zum Vergleich: Die Meta Quest Pro, die ich persönlich in vielen Bereichen als besser empfinde und die Eye- und Face-Tracking bereits integriert hat, kostet „nur“ 1200 Euro. Hier müsste man die Module für die Vive XR Elite noch dazukaufen, wodurch der Preis dann noch weiter in die Höhe schießt. Versand war bei meiner Bestellung immerhin kostenlos, aber das ändert nichts am Gesamtbild. Für diesen Preis erwarte ich einfach ein Top-Produkt ohne die vielen genannten Schwächen.
Mein persönliches Fazit zur HTC Vive XR Elite
So, meine lieben VR-Freunde, jetzt habt ihr einen tiefen Einblick in meine Erfahrungen mit der HTC Vive XR Elite bekommen. Wie immer bei meinen VR-Headset-Tests fasse ich meine persönlichen Pro- und Contra-Punkte zusammen. Ich möchte euch hier meine ehrliche Meinung präsentieren, denn dafür steht VoodooDE VR.
Pros und Contras aus meiner Sicht
Die Pro-Seite:
- Die Dioptrien-Einstellung: Das ist für mich das absolute Highlight und der größte Pluspunkt! Für Brillenträger ist das ein absoluter Segen und macht die Brille einzigartig.
- Das Gewicht: Die Brille ist wirklich leicht, sowohl in der reinen Brillenform als auch mit Headstrap. Man merkt sie kaum auf dem Kopf, was theoretisch langes Spielen ermöglichen würde.
- Die Controller: Obwohl lang, liegen sie gut in meinen Händen, haben gute Druckpunkte und eine hervorragende Akkulaufzeit. Sie funktionieren einfach tadellos.
- Das Mikrofon: Eine deutliche Verbesserung zu früheren HTC-Headsets und absolut brauchbar für Kommunikation in VR.
- Hand Tracking: Funktioniert überraschend gut und präzise.
Die Contra-Seite (teilweise sehr individuell und mit Klammern versehen):
- Das Sichtfeld (extrem individuell): Für mich persönlich ist es viel zu klein, ein Blick durch Klorollen, der die Immersion stark mindert. Bei euch kann das anders sein!
- Der Komfort (extrem individuell): Das Facial Interface ist für meinen Kopf eine Katastrophe. Es erzeugt Druckstellen und ist mega unbequem. Ich hoffe auf bessere Dritthersteller-Lösungen.
- Die Linsen: Zu klein, mit starken God Rays und Spiegelungen, die mich gestört haben.
- Der Sound: Blechern, drucklos und ohne Klinkenstecker-Anschluss – das geht gar nicht.
- Der Lüfter: Ein nerviges, pfeifendes Geräusch, das die Immersion stört.
- Der Standalone Store: Viel zu armselig und nicht konkurrenzfähig.
- PC VR Streaming: Immer wieder kurze Aussetzer und umständliche Verbindung.
- Der Preis: Mit 1399 Euro ist sie schlichtweg viel zu teuer für das Gebotene, vor allem im Vergleich zur Konkurrenz.
- Akkulaufzeit der Brille: Mit maximal zwei Stunden viel zu kurz.
Meine Kaufempfehlung: Wer sollte zugreifen?
Ganz klar: Diese Brille ist meiner Meinung nach ausschließlich für Brillenträger eine Überlegung wert. Wenn ihr Brillenträger seid und euch das ständige Gefummel mit der Brille unter dem VR-Headset auf die Nerven geht, dann bietet die HTC Vive XR Elite mit ihrer genialen Dioptrien-Einstellung eine fantastische Lösung. Ihr braucht eure Brille einfach nicht mehr! Dann könnt ihr mit den Kompromissen bei Sichtfeld, Komfort (falls ihr da Glück habt und es bei euch passt), Sound und dem Preis vielleicht leben.
Für alle anderen, und das sage ich ganz ehrlich und direkt, ist diese Brille zu teuer und bietet zu viele Schwächen. Für 1399 Euro erwarte ich ein rundum überzeugendes Paket, und das liefert die Vive XR Elite leider nicht. Die Meta Quest Pro, die für 200 Euro weniger sogar Eye- und Face-Tracking beinhaltet, ist da meiner Meinung nach die bessere Wahl, auch wenn ich beide Headsets insgesamt für zu teuer halte. Aber HTC setzt hier noch einen drauf. Es ist schade, denn das Potenzial ist da, aber die Umsetzung hat mich persönlich nicht überzeugt.
Wie seht ihr das? Habt ihr die HTC Vive XR Elite vielleicht selbst getestet und andere Erfahrungen gemacht? Oder welche Aspekte sind euch beim Kauf eines VR-Headsets am wichtigsten? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich freue mich auf den Austausch mit euch! Und falls ihr gerade auf der Suche nach neuen VR-Abenteuern seid: Denkt daran, dass ihr mit dem Coupon Code "VOODOODE" 10% auf alle Meta Quest Spiele spart. Ein kleiner Tipp von mir an euch!
Ich hoffe, mein ausführlicher und ehrlicher Test hat euch gefallen. Wenn ja, lasst einen Daumen nach oben da und teilt das Video mit euren Freunden! Wir sehen uns beim nächsten Mal in der virtuellen Realität. Haut rein, ciao!